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Film Im Dialog

~ Dialoge über aktuelle und weniger aktuelle Kinofilme

Film Im Dialog

Schlagwort-Archiv: Al Pacino

Heat

11 Freitag Sept 2015

Posted by filmimdialog in Filmdialoge

≈ 8 Kommentare

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Al Pacino, Ashley Judd, Heat, L.A. Takedown, Michael Mann, Natalie Portman, Public Enemies, Robert De Niro, The Insider, Tom Sizemore, Val Kilmer

Michael Manns fulminanter Action-Klassiker „Heat“ feiert dieser Tage sein 20-jähriges Jubiläum. Wir nehmen uns diesen mit Stars bespickten Streifen zum Anlass, um auch in diesem Zusammenhang nicht nur Al Pacinos Karriere sondern auch Manns Werk Revue passieren zu lassen.

PD: Ich weiß gar nicht, wie oft ich mittlerweile „Heat“ gesichtet habe. Erstaunt hat mich dann aber doch, als ich dann feststellen konnte, dass Michael Mann diesen Film vor mittlerweile 20 Jahren in die Kinos brachte. Während des Films wird keine Sekunde lang ein Gedanke an die Zeit verloren, in der er spielt.

YP: Bei mir ist es mittlerweile über eine Dekade her, dass ich den Film das letzte Mal gesehen habe, somit offenbarte für mir die Sichtung für unseren Dialog gänzlich neue Blickwinkel. Mir ging dabei durch den Kopf, wie sehr Al Pacino und Robert De Niro am Höhepunkt ihrer Karrieren standen und noch Mitte der 90er nach wie vor namhafte A-Listers waren. Wohingegen Letzterer nach wie vor schöne Nebenrollen geboten bekommt („American Hustle“, „Silver Linings“), allerdings habe ich Al Pacino länger nicht mehr in einem erinnerungswürdigen Film gesehen.

Ein bisschen – nicht so sehr wie bei Pacino – trifft das auch für den Regisseur Michael Mann zu, denn für mich ist „Heat“ sein mit Abstand bester Film. Generell finden sich im Cast viele bekannte Gesichter wieder (Val Kilmer, Ashley Judd, William Fichtner) wovon ich einzig noch Natalie Portman als A-Lister bezeichnen würde.

PD: Für Pacino und De Niro war „Heat“ auch so etwas wie ein logischer Schluss unter ihren bis dahin beeindruckenden Karrieren. Der von Pacino dargestellte Polizist Vincent Hanna trägt ebenso viele Züge all seiner gespielten Cops (von „Serpico“ bis „Sea of Love“) wie auch De Niros Neil McCauley all jene Mafia-Rollen hier vereint (von „The Godfather 2“ bis „Casino“), die sie prägten. Es ist deshalb ein Film für Filmliebhaber, die immer wieder Anzeichen und Züge alter Werke zu sehen bekommen. Doch es rein darauf zu beschränken, würde nicht erklären, was heute noch so hervorragend in „Heat“ funktioniert. In „Righteous Kill“ haben die beiden Größen auch agiert, und es denkt niemand mehr an diesen Film zurück.

„Heat“ ist definitiv DER Michael Mann-Film. Die obsessiven Männer, die in ihren gewählten Professionen aufgehen und nicht loslassen können, die vernachlässigten Frauen, die glänzend choreografierten Actionszenen und vor allem das Fehlen jeglicher Ironie. Mann meint all das ernst und lässt es den Zuseher auch spüren.

Als riesiger Al Pacino-Fan möchte ich aber widersprechen. Natürlich ist er nicht mehr der A-List-Superstar, aber immer noch ein glänzender Schauspieler. Filme wie „The Insider“ (der andere definitive Film von Mann), „Donnie Brasco“ oder „The Merchant of Venice“ zeigen ihn in Topform. Hinzu kommen noch seine HBO-Arbeiten. Dass er sich Mitte bis Ende der 2000er für Leinwand-Debakel wie „88 Minutes“ hergab, hat seinem Ruf natürlich nicht geholfen. Mittlerweile hat er aber die Spur wieder gefunden und agiert in kleineren und persönlicheren Filmen wie „The Humbling“ oder dem amüsanten „Danny Collins“.

YP: Da hast du Pacino sichtlich besser auf deinem Radar, mir sind diese genannten Filme nicht wirklich aufgefallen. Das sind doch auch kleinere Produktionen. Bei De Niro ist es eben einfacher, seine Karriere nach wie vor zu verfolgen, da er immer wieder in „bekannteren“ oder kommerziell erfolgreicheren Filmen mitspielt, zum Beispiel in den bereits von mir erwähnten David O. Russell-Filmen „American Hustle“ und „Silver Linings“, für welchen er sogar für einen Nebenrollen-Oscar nominiert wurde. Das bleibt dann natürlich in Erinnerung.

Für mich war bzw. ist Robert De Niro auch immer der Präsentere von den beiden (gewesen) obwohl ich beide für ihr Werk natürlich sehr schätze. So ist das auch bei „Heat“. De Niros McCauley ist ein vielschichtiger Gangster – und er spielt ihn so nuanciert und hypnotisierend, dass ich ihm Stunden zusehen könnte.

Wenn ich „Heat“ mit Manns „Public Enemies“ vergleiche – eine Polizist – Gangstergeschichte, dann ist „Heat“ der zeitlosere Film. Es ist ein herrliches Katz-und-Maus-Spiel, welches aber vom Charisma De Niros und Pacinos angetrieben wird.

PD: De Niro war in den letzten Jahren auch um ein Vielfaches produktiver und hat sich spätestens mit „Analyze This“ und „Meet the Parents“ als Comedy-Star neu erfunden. Da wirken die Nebenrollen in den Filmen von David O. Russell wie kreative Glanzlichter. Pacinos Karriere ist mit Christopher Nolans „Insomnia“ in ihre Spätphase getreten. Dass vor allem die hervorragenden HBO-Filme hierzulande leider kaum Aufsehen erregten (im Gegensatz zu den USA) enttäuscht mich.

Es gibt in „Heat“ aber so viele Szenen, bei denen ich ohne Ende zusehen könnte. Die Diskussionen zwischen McCauley und seiner Crew, ob sie das Risiko mit der Bank eingehen sollen, ist präzise und auf den Punkt herunter gebrochen. Tom Sizemores „The action is the juice“ steht symbolisch für dieses nicht loslassen können, welches alle Charaktere in „Heat“ oder auch in fast allen Filmen von Michael Mann prägt.

Das Geschehen ist zeitlos. Dadurch wirkt er ja auch immer noch so frisch. „Public Enemies“, so sehr ich da die Vermengung von digitalem Film und nostalgischer Krimihistorie mag, wirkt eher seiner Zeit verhaftet. Erstaunlich ist aber auch, wenn man „Heat“ mit Manns TV-Versuch „L.A. Takedown“ vergleicht. Dieselbe Geschichte in sehr ähnlicher (was Kadrierung oder Schnitt angeht oft beinahe ident) Herangehensweise erzählt und dennoch wirkt der Fernsehfilm wie ein missglückter Entwurf. Es ist schon nötig, für einen Film dieser Größe auch die nötigen Mittel zur Hand zu haben.

YP: Auch wenn sich „Heat“ Action-Klassiker nennt, bzw. allerorts als dieser tituliert wird, sind es doch gerade und vor allem die Dialogszenen, die hängenbleiben. Ausschlaggebend natürlich hier Manns präsize Regie und die Schuss-Gegenschuss-Kameraführung, die dann umso ntensiver nachwirken. Eigentlich kommen im Film drei Actionszenen vor. Am Anfang, der Bankraub und die Verfolgungsjagd zu Schluss. Der Rest verläuft sehr ruhig. Außerdem ist er bis auf die kleinste Nebenrolle brillant besetzt.

PD: Was an den Actionszenen so beeindruckend war und ist, ist diese Direktheit. Jede einzelne Kugel im Shootout nach dem missglückten Banküberfall, hallt durch die Straßen von Los Angeles. In dieser Auseinandersetzung wird auch dem letzten Zuseher klar, dass bei aller Sympathie für die Gangster, diese wirklich gewillt sind, jeden zu töten, der sich ihnen in den Weg stellt. So wie es McCauley in der berühmten Diner-Szene mit Hanna ankündigte.

Interessant fand ich, dass McCauleys Untergang der Rachefeldzug gegen den psychotischen Ex-„Kollegen“ Waingro war. Hätte er diesen nicht im Hotel aufgesucht, um ihn zu töten, wäre er am Ende wohl davon gekommen. Es war nicht die Beziehung zu Eady, die ihm zum Verhängnis wurde, sondern der Wunsch nach Rache.

YP: Genau das ist es ja, bei all der Sympathie, die ich für De Niros Gangster McCauleys aufbringen konnte – und es war viel davon vorhanden – er zieht einfach sein Ding durch, bis zum Schluss. Es war dieser Vergeltungswunsch an Waingro – und vor allem auch, dass er den verpatzten Mord an ihm zu Ende bringen musste – der ihn bis zum bitteren Ende auf dieses Flugfeld trieb. Genauso Hannas Jagd nach McCauley. Komme was wolle, er hätte keinen Frieden gefunden, hätte er McCauley nicht zur Strecke gebracht.

Roger Ebert beschreib das Verhältnis zwischen Hanna und McCauley als ein intimes. Die Frauen seien zwar präsent, werden aber als Randfiguren eingesetzt. Justine, Hannas Frau – seine dritte Ehefrau – wartet die ganze Zeit frustriert zu Hause auf ihn. Eady, McCauleys Freundin wirkte am Ende des Films auch so, als hätte sie keine Wahl. Einzig Shiherlis (Val Kilmer) Frau Charlene, toll gespielt von Ashley Judd, macht kurz für eine Sekunde den Anschein, als hätte sie ihr Leben – unabhängig von ihrem Mann – im Griff, um dann wieder in der nächsten aufzugeben. Das ist mehr als ich an Frauenrollen hoffen konnte, aber nicht besonders divers. Die Frauen haben überhaupt keinen Einfluss, sind nur Zierde. Somit ist die Beziehung zwischen Ganster und Polizist intimer und vielschichtiger als zwischen den Männern und ihren beiden Frauen. Ebert hatte damit wohl Recht.

National Theatre Live: Frankenstein

24 Freitag Apr 2015

Posted by filmimdialog in Filmdialoge

≈ 5 Kommentare

Schlagwörter

A View from the Bridge, Al Pacino, Avengers: Age of Ultron, Benedict Cumberbatch, Coriolanus, Danny Boyle, Frankenstein, Jonny Lee Miller, Mark Strong, National Theatre Live, Patrice Chereau, Salmoé, Tom Hiddlestone

Kann Theater auf der großen Leinwand funktionieren? Als 2011 das von Danny Boyle inszenierte Theaterstück „Frankenstein“ am National Theatre Premiere feierte, begann es einen ungeahnten Erfolgslauf auch über die Kinoleinwände dieser Welt. Wir unterhalten uns über Theater im Kino.

PD: Viel zu lange hat es gedauert, aber nun konnte ich endlich „Frankenstein“ in seiner Bühnenform sehen. Vor allem hat mich dieser Kinoabend vom Konzept der Spezialvorstellung für nur einen Abend überzeugt. Zuvor war ich ja recht skeptisch, ob eine Opern-, Ballett- oder Theateraufführung im Kino wirklich funktionieren kann.

YP: Abgesehen von im TV übertragenen Burgtheater-Aufführungen in Studienzeiten oder zu Studienzwecken, hatte ich bei „Frankenstein“ auch erstmals die Freude, an einer Theaterübertragung im Kino teilzunehmen, allerdings ist das bei „Frankenstein“ jetzt über ein Jahr her. Seitdem bin ich großer Fan des Formats und konnte schon die „Coriolanus“, „A View From The Bridge“ , „Swanlake“ und „Macbeth“-Aufführungen von NT Live begutachten.

Ich bin begeistert. Der Live-Aspekt bleibt trotz Kinoleinwand gewahrt. Natürlich bleibt eine gewisse Portion Theater dabei auf der Strecke, das nimmt man dann in Kauf.

PD: Die Fernsehaufzeichnungen aus Bayreuth (vor allem Patrice Chereaus „Ring des Nibelungen“ blieb mir im Gedächtnis) oder einige spezielle Übertragungen von den Salzburger Festspielen, habe ich auch noch im Kopf. Das waren aber eben meist Fernsehübertragungen.

Die in den letzten Jahren immer populärer werdenden Kino-Ereignisse, mit Übertragungen auf verschiedene Leinwände in der ganzen Welt, zeigen das Verlangen eines globalen Publikums diese Inszenierungen zu sehen. Es ist einfach nicht jedem möglich, eine Karte für ein Stück in London zu kaufen, da ist das Kino-Erlebnis ein sehr feiner Kompromiss. Auch wenn ich anfangs skeptisch war. Die Bühnenatmosphäre kann aber auch mit verschiedensten Kameraperspektiven nicht ganz übertragen werden.

YP: Da ich ohnehin gerne ins Theater gehe, neige ich immer dazu, die Live-Übertragungen mit Theaterinszenierungen zu vergleichen. Dabei fällt mir auf, dass ein Theaterbesuch fast immer atmosphärisch ein tolles Erlebnis ist, aber bei Live-Übertragungen entsteht dann schnell eine gewisse Nähe (meistens durch die Einstellung der Nahaufnahme), die es so im Theaterraum nicht und nur sehr selten gibt. Theater-Untypisch, aber nichtsdestotrotz finde ich es toll.

In „Frankenstein“ wurde auch oft in Nahaufnahme gezeigt, quasi an die Figuren herangezoomt.

PD: Darin liegt aber auch eine Schwierigkeit der Live-Übertragung. Ein Theaterschauspieler agiert auf der Bühne ja ganz anders, denn vor der Filmkamera und so ist auch die Darbietung dann eine gänzlich andere, denn wenn sie im Zuge einer Filmadaption zu sehen wäre.

Ich bin mir auch nicht sicher, ob bei einer Filmadaption, der Kreatur (ich habe Benedict Cumberbatch in dieser Rolle gesehen) so viel Raum gelassen würde, um sich von einem undefinierten Wesen hin zu einer eigenen Persönlichkeit zu entwickeln. Die Filme tendieren doch dazu, die grausamen Taten ins Zentrum zu rücken.

YP: Wir dürfen aber gerade bei „Frankenstein“ nicht vergessen, dass es von Danny Boyle, einem Filmregisseur, inszeniert wurde. Sowohl Johnny Lee Miller als auch Benedict Cumberbatch sind primär als Filmschauspieler tätg. Auch wenn alle drei immer wieder auf das Theater zurückkommen, bzw. ihre Anfänge dort haben, ist der filmische Bezug sehr präsent. Wobei das ein Theaterstück durch und durch ist und gerade als solches auch unglaublich gelungen. Den Körpereinsatz, den Johnny Lee Miller als Creatur mitbrachte, würde im Film weniger wirken, wie es auf der Bühne der Fall war. Der Körper als Instrument ist im Theater sichtbarer, augenscheinlicher, auch wenn in diesem Fall gelegentlich das Gesicht in Großaufnahme gezeigt wurde. Filme neigen mittlerweile durch Schnitttechniken dazu, fast alles zu zerstückeln. Und Miller war grandios, fast ein Athlet im schauspielerischen Sinne.

PD: Man sieht viele Elemente in Boyles Inszenierung, die auf die Herkunft aus dem Filmbereich deuten. Etwa das Lichtspiel bei der Geburt oder die Schienenarbeiter und die sehr drastisch beleuchtete Lokomotive. Andererseits hat man sich beinahe zu viel Zeit in den ersten 30 Minuten gelassen. Cumberbatch hat die Kreatur sehr unschuldig und verspielt dargestellt (natürlich auch mit den entsprechenden athletischen Verrenkungen), während Miller den Doktor als abgehobenen und Weltfremden Prototyp des größenwahnsinnigen Wissenschaftlers spielte. Das Dilemma in welches das Erschaffen der Kreatur den Doktor stürzt, fand ich in den gemeinsamen Szenen von Miller und Cumberbatch hervorragend dargestellt.

Hingegen fand ich das gekippte Bühnenbild in den Szenen im Hause Frankenstein wieder zu eindeutig. Ein „Dutch Angle“ fürs Theater. Das war mir zu viel.

YP: Miller als Kreatur war verwundbar und gnadenlos zugleich. Anfangs noch verhalten und zurückhaltend werden sowohl Performance als auch die Figur zur Wucht. Anfangs war ich enttäuscht, nicht Cumberbatch als Kreatur gesehen zu haben. Nach der Vorstellung war ich froh darüber, dass es Miller war. Meine Vermutung ist, dass sich die beiden – egal in welcher Rolle wir sie zu sehen bekommen – ergänzen, was auch von Kritiken zum Stück bestätigt wird.

PD: Das ist noch ein Fernziel für mich. Die Aufführung in der umgekehrten Besetzung zu sehen. Miller stellte fest, dass das Stottern von Cumberbatch als Kreatur schlussendlich auch langsam ein wenig in Millers Darstellung des Doktors überging.
Auch wenn es für das Stück nicht von allzu großem Belang war, so fand ich es doch reizvoll, die beiden Sherlock Holmes-Darsteller gemeinsam auf der Bühne zu sehen.

Im Rückblick bin ich überrascht, wie wenig ich vom Soundtrack bemerkt habe. Gerade bei Danny Boyle spielt die Musik immer eine sehr wichtige Rolle, aber in „Frankenstein“ spielte er sie nicht in den Vordergrund. Wenn ich mich jetzt durch die Stücke höre, erkenne ich zwar einige Passagen, aber sie unterstützten eher die Stimmung als dass sie für sich stehen würden.

YP: Da bei mir die Sichtung nun mehr als ein Jahr zurückliegt (Jänner 2013), fällt es mir ziemlich schwer, mich an die musikalische Untermalung zu erinnern. Insgesamt war es für mich aber sehr stimmig.

Erstaunlich ist, dass die Premiere Anfang 2011 war und wir im April 2015 noch immer darüber reden, und es noch immer Kinos gibt, die die Aufzeichnungen der Übertragung zeigen. War deine Vorstellung gut besucht?

PD: Gut, meine Eindrücke sind ein wenig frischer, aber die Musik wäre mir auch nicht mehr eingefallen, wenn ich nicht ein wenig noch zum Stück gelesen hätte. Dass es Bühnenerfolge logischerweise leichter haben, derart lange gezeigt zu werden, ist logisch.

Dass die Vorstellung heute noch zieht, wundert mich schon etwas mehr. In meinem Saal blieb kaum ein Platz frei. Viele Besucher hatten das Stück schon öfter gesehen.

Dazu fällt mir ein, dass laut dem Filmmagazin „Sight & Sound“, ein Kinoabend von „Coriolanus“ mit Tom Hiddleston mehr Besucher anzog, denn die etwa zur selben Zeit laufende Filmadaption von und mit Ralph Fiennes.

YP: Umso erstaunlicher, da die „Coriolanus“-Inszenierung von NT Live viel textlastiger ist und als Kammerspiel dementsprechend unspektakulär, auch viel weniger reisserisch daherkommt. Tom Hiddleston ist ein großartiger Charakterdarsteller (mit Theater-Background) und sein Status im Marvel-Universum hat dem Stück sicher das eine oder andere Fangirl oder Fanboy in der ersten Reihe beschert. Den Butler-Fiennes-Film habe ich leider nicht gesehen.

PD: Die Popularität der Darsteller ist sicher auch ein Faktor, der zu dem erhöhten Publikumsinteresse beiträgt. Wenngleich  auch weniger prominent besetzte Stücke oder auch Musical- und Opern-Aufführungen gute Besucherzahlen in den Kinos vorweisen können.

Ich bin schon gespannt wie sich die Übertragung von „A View From The Bridge“ mit Mark Strong anfühlen wird, aber ich zog während „Frankenstein“ ständig Vergleiche mit der „Salomé“-Inszenierung von und mit Al Pacino, die ich zu Hause auf DVD habe. Pacino hat auf der Theaterbühne eine Filmversion des zur selben Zeit gespielten Stückes inszeniert. Das ist ein faszinierender Theater-Film-Hybrid, aber doch näher dem Kino verhaftet. Bei „Frankenstein“ wird das anwesende Publikum durch ausgedehnte Schwenks immer ein wenig mit in das Erlebnis einbezogen und auch der Ton fängt immer ein wenig vom Publikum ein. Das macht auch den Reiz aus.

YP: Mir gefällt die Zusammenfassung des Stückes in der Besprechung zum Stück von Michael Billington: „Dear and Boyle highlight the feminist critique of male usurpation of divinity that lurks in Shelley’s text. Above all, they constantly make us ask which of the two main characters is the real monster. Is it the disfigured, repulsive Creature or Frankenstein himself with his subordination of love and friendship to the idea of creative perfection? “

Die eigentlichen Monster sind näher als man denkt. An dieser Stelle lässt sich auch eine passende Verbindung zu unserem nächsten Dialog ziehen. Da gibt es auch so ein schönes Zitat in „Avengers 2: Age of Ultron“, von Ultron, oder vielleicht doch von Tony Stark: „Everyone creates the thing they fear …“

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