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Game of Thrones – Staffel 4

04 Freitag Jul 2014

Posted by filmimdialog in TV

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Arya Stark, d. b. weiss, Danaerys, david benioff, Game of Thrones, george r. r. martin, Liam Cunningham

Staffel 4 der HBO-Fantasy-Serie „Game of Thrones“ ist zu Ende und wir sehen uns noch einmal näher an, was uns gefiel, was uns weniger gefiel und was im Vergleich zu den Romanen mehr oder weniger Sinn ergab.

Es mag unnötig sein es zu erwähnen, aber dieser Dialog ist voller Spoiler!

PD: Wenn ich so an unseren letzten Dialog zu „Game of Thrones“ zurück denke, dann finde ich es lustig, wie wichtig zunächst die Umbesetzung von Daario Naharis war. Im Endeffekt war die ziemlich egal.

YP: Weil seine Rolle doch sehr klein ausfiel.

PD: Passend zum Handlungsstrang rund um um Daenerys, die in der 4. Staffel wieder einmal nicht so wirklich vom Fleck weg kam.

YP: Für mich war die 4. Season die problematischste. Die mit den vielen Hochs und Tiefs. Als wollten Weiss und Benioff stets noch etwas draufsetzen. Selber Schuld, weil für mich sind der 2. Teil des dritten Romans und der vierte ziemlich gelungen. Das haben sie nicht so toll umgesetzt.

PD: Beim vierten Buch stecke ich noch im ersten Drittel fest und finde es nicht so spannend, eher langatmig.

YP: In Puncto Danaerys: Endlich konnte sie herrschen. Und das ziemlich interessant, weil sie kein Hofdrama bediente, wie beispielsweise das rund um den Iron Throne, sondern mit wirklichen Problemen konfrontiert war.

PD: Das wurde inszenatorisch aber unzureichend gelöst. Ich könnte jetzt nicht mit dem Finger darauf zeigen, aber die Szenen im Thronsaal, wenn Danaerys ihre Audienzen hielt, waren ohne jede Spannung. Es waren spannende Inhalte, aber die Präsentation lief dem völlig zuwider. Es herrschte einfach keine Atmosphäre. Dagegen waren selbst die Szenen an der Mauer dichter inszeniert, und da tat sich ja lange sehr wenig.

Mein liebster Teil war ja ohnehin die Beziehung zwischen Arya und The Hound. Alleine Aryas Reaktion vom Tod ihrer Tante zu erfahren, war der herrlichste Moment der ganzen Staffel.

YP: Diese ungewöhnlichen Figuren-Paarungen, die dann auf einen Roadtrip geschickt werden, das hat schon mit Catelyn Stark und Tyrion Lannister in der 1. Staffel gut funktioniert . In Staffel 3 dann mit Jamie Lannister und Brienne of Tarth, und jetzt eben mit Arya und Sandor Clegane. Auch als Arya auf Tywin Lannister in Harrenhaal traf.

PD: Letztere dürfte ja eine der „Neuerungen“ der Produzenten sein, die wohl George R.R. Martin weniger gefallen haben wird. Kürzlich las ich, dass er mit der Adaption und einigen Änderungen gegenüber seinen Büchern nicht glücklich ist.

YP: Von einem Medium in ein anderes zu übersetzen wird immer von genügend Problemen begleitet. Wenn es nicht dem Original getreu adaptiert wurde, finde ich es nicht schlimm. Mich stört es nicht. Es muss nur stimming und spannend bleiben und das gelingt den Serienmachern hier nach wie vor. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie auch die Romanleser berücksichtigen. Weil sich eben ständig etwas ändert. Die Vorlage lebt, salopp ausgedrückt.

PD: Das ist ja auch der springende Punkt bei einer Adaption. Sofern die Änderungen in sich schlüssig sind oder einfach funktionieren, sind sie auch gerechtfertigt. Da sehe ich auch kein großes Problem in Bezug zu „Game of Thrones“. Dass sich der Autor des zugrunde liegenden Werkes mit Kritik meldet, ist ja auch nicht weiter ungewöhnlich. Alan Moore etwa zieht seinen Namen regelmäßig zurück („V for Vendetta“, „Watchmen“, „The League of Extraordinary Gentlemen“).

Um zurückzukommen auf den Punkt, dass die Macher einen Höhepunkt auf den anderen stapeln wollen. Das ist wirklich ein Problem geworden in dieser Staffel. Man präsentiert relativ früh (in Episode 2) den Tod von König Joffrey und erlöst damit auch den Zuseher von diesem ehrlich gesagt sehr oberflächlichem Psychopathen, und hat dann sehr viel Leerlauf, bis wieder wirklich etwas passiert. Ich glaube erst der Monolog von Tyrion vor Gericht ist wieder so ein Höhepunkt und das war in Episode 6.

YP: So habe ich das auch empfunden, weil die Geschehenisse an der Eismauer einfach nicht früher in die Gänge kamen. Erst durch Stannis‘ Einmarsch (den ich sehr imposant fand), ruhen alle Augen auf der Mauer. Das ist ab jetzt auch die spannendere Region, hat auch Danaerys abgelöst.

Und auch weil King’s Landing uninterssant geworden ist.

PD: Das mag ein „Problem“ sein, welches George R.R. Martin zu verantworten hat, aber selbst die dramatischsten Umwälzungen im Hofstaat von Danaerys – etwa der Verrat durch Ser Jorah – hinterlassen kaum Eindruck. Sie befreit eine Stadt und muss sie beherrschen. Das ist sicherlich relativ realistisch, aber auf die Dauer auch etwas öde.

Dass sich die Hauptaufmerksamkeit mal in den Norden verlagern würden, habe ich seit der ersten Episode erwartet. Der Krieg um den eisernen Thron ist ja schön und gut, aber da im Norden treiben Zombies ihr Unwesen. Irgendwie habe ich mir schon früher eine Fokussierung der Inszenierung auf die Mauer erwartet.

YP: Das ist auch ein inszenatorischen „Problem“. Im Buch passiert das relativ schnell, es geht aus den Kapitel von Ser Davos heraus. Die Serie braucht eben 4 Staffeln lang dafür, was in den ersten 2,5 Romanen passiert.

PD: Dennoch gehört der Kampf um die Mauer, in Episode 9, zu den weniger imposanten Episoden. Das liegt aber wohl vor allem an der unfreiwillig komischen Todesszene von Ygritte und dem eher unübersichtlichem Gewirr bzw. der unübersichtlich inszenierten Schlacht.

YP: Wo die Serie wirklich neue Maßstäbe setzt sind die Sets und die Kostüme. Exzessiv und imposant. Es wird nicht gespart. Das sieht man anhand der Roben in King’s Landing. Vor allem jetzt, wo die Staatskasse leer ist, wird noch einmal eines drauf gesetzt. Und bei Dany in Meereen merkt man auch die schönen neuen Kleider, die bei ihr vorher etwas spärlicher ausfielen und praktischer Natur waren.

PD: Umso stärker ist dann der Kontrast zu den nüchtern gekleideten Männern und Frauen im Norden. Ob es jetzt Bolton und sein verrückter Sohn sind, oder die Greyjoys. Je südlicher der Schauplatz, desto bunter und verschwenderischer wird die Kleidung.

Da ist „Game of Thrones“ dann auch klassisches Ausstattungskino, welches auch Wert auf die Form legt. Im Grunde ein bisschen wie „Downton Abbey“, nur mit mehr Gewalt.

YP: Mit sehr viel mehr Gewalt. Gewalt gab es in den ersten drei Staffen zu Genüge. In Staffel 4 war sie dramaturgisches Mittel. Gewaltlose Szenen aus den Romanen wurden gewaltvoll.

PD: Das erscheint mir zwar anders, aber geschriebene und dargestellte Gewalt sind nun einmal zwei Paar Schuhe.

YP: Weißt du, wer mir zu kurz gekommen ist? Drogon, Viserion und Rhaegal.

PD: Dafür reicht dann wohl auch das Budget nicht, die drei Drachen in längeren Sequenzen zu zeigen.

Ich habe sie aber auch nicht sonderlich vermisst, was wohl daran lag, dass der ganze Handlungsstrang rund um Danaerys nicht wirklich interessant war.

YP: Die spannendsten Szenen waren das nicht.

PD: Wer mir sehr gut gefiel, war Davos (Liam Cunningham).

YP: Ser Davos ist einer meiner Lieblingsfiguren. Und der Schauspieler macht das auch ganz toll.

Sein bisheriger Schlagabtausch mit Melisandre ist ziemlich sehenswert.

PD: Die Figur gewann in dieser Staffel noch deutlich an Profil und erscheint jetzt auch wichtiger denn Stannis. Was keine guten Aussichten für die weitere Lebenserwartung von Davos sind.

Noch kurz zurück zur Gewalt. Im Kampf zwischen Ser Gregor und Oberyn Martell wurde die Gewalt sogar ein wenig zurück geschraubt. Da starb im Roman ein unbeteiligter Zuseher, der von Ser Gregor in der Mitte gespalten wurde. Dagegen war der zerschmetterte Schädel von Oberyn geradezu weich gespült.

YP: Diese eine Kampfsszene! Da rechne ich auch mit Gewalt.

Außerdem ist es nicht das erste Mal (Serie und Romane), dass Gregor Clegane jemanden zweiteilt. In der ersten Staffel passiert das bei dem Turnier mit dem Pferd. Außerdem diese „Trainingsszenen“ in Staffel 4 – wo er wahllos auf Leute einschlägt und quasi trainiert – waren nicht notwendig. Wir wissen doch, was für ein Biest das ist. Das muss mir niemand mehr zeigen, ich habe es kapiert.

Den Roman-Jamie finde ich übrigens viel sympathischer als den Serien-Jamie.

PD: Der Serien-Jamie ist ein wenig ambivalenter, was mir auch gut gefällt. Im Roman erscheint er sympathischer, da Cersei im Vergleich viel biestiger wirkt. Doch das heben sie sich wohl noch für die kommenden Staffeln auf.

Um bei den Lannisters zu bleiben. Die Art und Weise wie Tyrion Shae ermordete, hat mich überrascht. Nicht weil es brutal war, sondern da es von Peter Dinklage herzzerreißend gespielt war. Doch Dinklage zu loben ist ja beinahe schon langweilig.

YP: Weil das so ein leidenschaftlicher Akt war. Er war sichtlich verstört und hat dieses Hin und Her einfach wahnsinnig gut ausgedrückt. Die gesamte Staffel war eine Peter-Dinklage-Parade.

PD: …und das obwohl er die meiste Zeit eingesperrt im Kerker verbringen musste.

Game of Thrones – Rückblick auf Season 3

14 Freitag Mär 2014

Posted by filmimdialog in TV

≈ Ein Kommentar

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A Song of Ice and Fire, d. b. weiss, david benioff, Game of Thrones, george r. r. martin, peter dinklage

Politische Intrigenspiele. Familiäre Interessenskonflikte. Inzestöse Liebesbekundungen. Kreuzzüge. Eisige Untote und feuerspeiende Drachen. Gezeigt in einem Fantasy-Mittelalter-Szenario mit einer Messerspitze Erotik und einer Handvoll Gewalt. Das alles und viel mehr ist die Kultserie Game of Thrones. Bevor HBO die 4. Staffel der Erfolgsserie ausstrahlt, nehmen wir einen Dialog über die 3. Staffel zum Anlass, uns ein wenig darüber auszutauschen.

Im folgenden Dialog verstecken sich MEGA-SPOILER.

YP: Du hast es bestimmt schon gelesen, aber die Figur des Daario Naharis wird von einem anderen Schauspieler gespielt. Dieser Cast-Wechsel irritiert mich, denn ich mag solche Änderungen inmitten von Staffeln nicht. Insbesondere weil ich mich an den Schauspieler Ed Skrein gewöhnt habe.

PD: Tja, jetzt hast du mich kalt erwischt, denn von dieser Umbesetzung hatte ich bis zu eben jenem Augenblick nur sehr wenig mitbekommen. Der Charakter hatte einen starken Einstieg gegen Ende der Staffel, aber er ist mir auch nicht so sehr ans Herz gewachsen, als dass ich schockiert über die Neubesetzung wäre. Es ist nicht so dramatisch wie etwa eine Neubesetzung von Tyrion Lannister oder Sansa Stark. Es lässt mich überraschend kalt.

YP: Daario Naharis wird in den kommenden Staffeln – was den Romanen zu entnehmen ist – eine größere Rolle zu spielen haben. Mir ist der Charakter ans Herz gewachsen, muss ich sagen. Auch aus augenscheinlichen Gründen. Aber hauptsächlich deswegen, weil ich mich über eine Staffel lang an ihn gewöhnt habe.

PD: Bei den Romanen bin ich in etwa an derselben Stelle wie die Serie angelangt, beim Ende der ersten Hälfte des dritten Bandes. Mir gefiel die Dynamik zwischen Danaerys und Daario und wie damit auch schon entsprechende Verwicklungen für die kommenden Episoden angedeutet wurden. Dennoch kann ich mit einer Neubesetzung leben. Es ist zwar logistisch sehr schade, aber es trifft mich nicht.

YP: Gibt es eine Szene, die dir aus Staffel 3 besonders in Erinnerung geblieben ist?

PD: Da bin ich dann wohl ein Anhänger der Mehrheitsmeinung: die Ereignisse bei der Hochzeit und das damit verbundene Schicksal von Robb und Catelyn Stark. Das war ein dramatischer Höhepunkt der Staffel, auf den sehr exakt hingearbeitet wurde und der, obwohl man ja erahnt was passieren wird, einen überrascht und auch ein wenig schockiert.

Wie ist es bei dir? Hast du einen einprägsamen Moment in dieser Staffel?

YP: Ich habe die Starks schon abgeschrieben, als Ned Starks enthauptet wurde und mich auf andere Charaktere konzentriert. Was nicht heißen soll, dass mir die 9. Folge der 3. Staffel egal ist, ich habe mich emotional ausgeklinkt. Wenn das zu verstehen ist. Eine der stärksten Szenen war für mich auch, als Jaime seine Hand verliert. Wenn wir schon dabei sind, die Reise von Brienne und Jaime und die damit verbundenen Ereignisse, das ist wirklich eine Glanzleistung der Macher. Was für eine toll inszenierte Beziehung.

Theon und sein Schicksal sind nicht leicht zu schlucken, aber das ist im Vergleich zu den Ereignissen rund um die berüchtigte Red Wedding nichts Weltbewegendens. Was mir nicht einleuchtet, ist, warum Talisa sterben lassen. Jeyne Westerling (Robbs Frau in den Romanen) war gar nicht bei der Red Wedding anwesend. Das ist so typisch brutal. Mir kommt vor, die Serie ist manchmal brutaler als die Vorlage von Martin.

PD: Die Starks abgeschrieben. Wie böse. Nach den letzten Ereignissen erscheint das aber auch verständlich. Mir gefällt, dass die sich ständig wandelnden Machtverhältnisse sehr wohl auch auf sympathische (Haupt-)Charaktere zurückfallen und ein böses Ende nehmen können. Insofern war ich schon ein wenig überrascht von der Red Wedding.

Die Beziehung zwischen Jaime und Brienne ist eine der schön entwickelten Beziehungen in dieser Staffel. Denn ansonsten ist es ein wildes Hin und Her der Charaktere und wenn man Paardynamik beobachten kann, dann erlahmt sie wie bei Jon Snow und Ygritte sehr bald. Mitunter die schwächsten Dialoge und Szenen kommen beim letztgenannten Paar vor.

Im Vergleich zum Buch scheint die Gewalt drastischer zu sein, dafür ist aber die Sexualität in einem merkwürdigen Ungleichgewicht. In den Büchern hat Martin sehr explizite Szenen eingebaut, während in der Serie einerseits diese Szenen natürlich abgeschwächt wurden, andererseits aber wieder ein Hauptaugenmerk auf die nackten Frauen gelegt wird. Kaum eine Frau ist nicht „Full Frontal“ zu sehen, während Männer im drastischsten Fall mit einem entblößten Hinterteil zu sehen sind.

YP: Was mich wirklich gestört hat – im Vergleich Buch und Serie und in Bezug auf die Gewalt – hat sich schon in der ersten Staffel abgezeichnet: Die Beziehung zwischen Danaerys und Khal Drogo. In keinster Weise haben sich die Ereignisse in der Hochzeitsnacht, so wie sie in der Serie dargestellt werden, so im ersten Buch abgespielt. Daran ist auch gut zu erkennen, wo die Serienmacher hinwollen. Den gewalttechnischen Höhepunkt haben sie wohl bei der Red Wedding erreicht.

PD: Da ich beim Buch noch nicht „voraus“ gelesen habe, warte ich ab, was in Zukunft noch passiert. Die Red Wedding war zumindest ein vorläufiger Höhepunkt. Was ich aber bislang so erfahren habe (vor allem von anderen Lesern der Bücher), ist dass die Red Wedding auch im Buch ein Gewalt-Höhepunkt ist. Es erscheint nur passend, dies in der Adaption entsprechend aufzuarbeiten.

Im Vergleich zur zweiten Staffel, hat aber die dritte Staffel einen viel intensiveren Handlungsbogen und mehr Momente, die in Erinnerung bleiben.

YP: Das kommt auch auf die Figuren an, die gezeigt werden. Danaerys Weg wird erst zum Schluss der Staffel spannender, davor dümpelt sie vor sich dahin. Die interessanteren Sachen spielen sich auf Westeros ab, das ist klar, und dann noch einmal nördlich der Wall.

PD: Wenn ich so an die zweite Staffel zurück denke, dann ist mir auch nur Tyrion in Erinnerung geblieben. Sein Werken als Hand des Königs, seine Beziehung zu Shae. Das hat Eindruck hinterlassen, aber von einem Handlungsstandpunkt aus, ist da nicht viel an das ich mich zurückerinnere.

YP: Tyrion Lannister ist mir in der 2. Staffel sehr ans Herz gewachsen, demnach kann ich auch mit ihm am meisten anfangen. Die Blackwaterbay-Battle-Folge war ein Höhepunkt der gesamten drei Staffeln.

PD: Das empfand ich wieder gar nicht als so spannend. Die sehr drastischen Gespräche die Cersei mit Sansa während der Schlacht führte, habe ich noch in Erinnerung. Es war aber, eine groß angelegte Episode rund um eine groß angelegte Schlacht. Irgendwie nichts, was mich nachhaltig beeindruckte.

YP: Ganz im Gegenteil bei mir, das hatte Spielfilmqualität. Nach wie vor eine meiner liebsten Folgen, wenn nicht meine Lieblingsfolge der gesamten Serie.

Diese eine Szene, die mir in Staffel 3 besonders gut in Erinnerung geblieben ist, ist die Zusammenkunft im Kabinett der Hand des Königs. Darin sind die Machtverhältnisse so wunderbar zu sehen.

PD: Spielfilmqualität hat die gesamte Serie, aber wenn ich mich festlegen müsste, dann würde ich die erste Staffel immer noch vorziehen. Seitdem gab es einige interessante Entwicklungen, aber ich warte darauf richtig „umgehauen“ zu werden.

YP: Diese Szene nenne ich „Game of Chairs“. Wortlos, aussagekräftig, genial! Eine der besten Szenen imho.

PD: Die ist wirklich toll. Peter Dinklage sieht man auch den Spaß an der Rolle an. Mir gefällt auch eine Szene, in der Tywin als Hand des Königs, seinen Enkel und König einfach hinaus wirft. Wie Tyrion am Ende dann auch anmerkt: „You’ve sent the most powerful man of Westeros to bed without a supper.“

Der von Charles Dance verkörptere Tywin Lannister ist auch eine sehr eindrucksvolle Figur, so wie er von Dance gespielt wird. In den Büchern hat er auch eine imposante Aura, aber in der Serie wird ihm noch mehr Platz eingeräumt.

YP: Dinklage spielt Tyrion so pointiert und so ausgesprochen gut. Apropos Charles Dance, die erste Szene mit ihm ist doch die, wo er da in seinem Zelt auf dem Schlachtfeld einen Hirschen … zerlegt. Was für eine Einführung einer Nebenfigur. Bedenkt man dann auch noch, welches Haus den Hirschen im Wappen hat.

PD: Die Szene in der Tywin den Hirschen zerlegt, war sehr Symbolträchtig. Passend zum ganzen Stil der Serie, die mit Andeutungen und Symbolen arbeitet. Man muss oft zwei Mal hinsehen beziehungsweise eine Episode noch einmal ansehen, um die Andeutungen genau zu erkennen.

YP: Zwei mal hinhören muss ich deswegen auch, weil ich beim ersten Mal nicht alles einwandfrei verstehe. Welchen Charakter kannst du am wenigsten ausstehen? Bei mir ist das wahrscheinlich Lord Petyr Baelish, bzw. Littlefinger.

PD: Wenn es um Sympathiefragen geht, dann ist das eindeutig Joffrey. In ihm steckt nicht ein Quäntchen Güte oder Mitleid. Er tötet ja auch zum Spaß mit der Armbrust Ros, die ihm zwar vom nicht minder ekelhaften Littlefinger zugeführt wurde, aber ermordet wurde sie immer noch von Joffrey.

Wenn es aber um die Qualität des Schauspiels geht, dann kann ich mit Jon Snow immer weniger anfangen. Je länger die Serie läuft, desto weniger interessiert mich sein Schicksal. Sein Dilemma ist immer nur von außen zugetragen, niemals durch sein Spiel ersichtlich.

YP: Meine anfängliche Begeisterung mit Jon Snow nimmt stetig, aber sicher ab. Nicht, weil ich seine Schauspielqualitäten nicht gut finde, er spielt ja diesen stoischen Charakter, sondern weil mich seine Figur immer weniger interessiert. Joffrey ist aber so ein Ereignis und ich finde, dass er sehr gut gespielt wird. Daher kann ich Joffrey auch nicht hassen, auch wenn ich ihn abgrundtief hasse. Mir sind aber so viele Nebenfiguren so dermaßen ans Herz gewachsen: Stannis, Davos, Lord Varys, Sandor Clegane als The Hound.

PD: In den Büchern hat Jons Charakter aber sehr wohl diese ganzen Abgründe, mit denen er umgehen muss. Bei Kit Harrington sehe ich nur ein hübsches Gesicht, ohne jegliche darstellerische Tiefe. Er spielt stoisch, ohne auch nur erahnen zu lassen, dass in ihm viele Zweifel toben. Die gesamte Beziehung mit Ygritte etwa, gehört zu den schwächsten Passagen der Serie.

Lord Varys ist ein toller Charakter. Bei den Dialogen zwischen Varys und Littlefinger musste ich merkwürdigerweise immer an Odo und Quark aus „Star Trek Deep Space Nine“ denken. Sie können sich nicht ausstehen, aber tief drinnen, mögen und brauchen sie sich doch.

YP: Und natürlich Sam Tarley. Ach, Sam ist einfach unentbehrlich geworden.

PD: Ein Charakter mit dem Namen Sam in einer Fantasy-Geschichte. Der muss offenbar herzig und tapsig sein…so wie in „Herr der Ringe“.

Was mir bislang negativ auffiel war, dass die Episoden, zu denen George R.R. Martin die Drehbücher selber schrieb, oft die schwächsten waren. „The Bear and the Maiden Fair“ in Staffel 3 etwa.

YP: Nein, finde ich nicht. Da die Blackwater-Bay-Battle-Folge für mich eine der besten ist.

PD: Das war groß angelegtes Action-Kino. Für eine TV-Serie schon imposant, aber da sehe ich das Lob dann eher nicht beim Autoren.

YP: Doch, weil alleine schon wie sich die Ereignisse verdichten, die Gespräche zwischen Sansa und Cersei, das kam von Martin. Die Action finde ich nicht so relevant. Mir ging es in dieser Folge eher darum, wie sie angelegt war. War (fast) genauso zu sehen wie zu lesen, demnach für mich geglückt.

PD: Die Gespräche zwischen Cersei und Sansa haben mir auch gut gefallen.

YP: In „The Bear and the Maiden Fair“, so wie es in der Serie dargestellt wird, ist Jaime viel entschlossener. Im Buch ist er dann doch hin- und hergerissen, ob er Brienne zurücklassen soll oder nicht. Ach, vergleichen muss man das nicht immer.

PD: Wenn man „Game of Thrones“ mit dem nicht minder gehypten „The Walking Dead“ vergleicht, dann hoffe ich, dass die Fantasy-Serie sich besser entwickelt denn die Horror-Serie. „The Walking Dead“ hatte eine unglaublich intensive dritte Staffel und ist jetzt in langweiligen, banalen Untiefen angelagt. Da ich bei den Büchern noch nicht so weit bin, hoffe ich, dass „Game of Thrones“ nicht auch dieser Qualitätsabfall ereilt.

Nebenbei noch angemerkt: Die Besetzung von Thomas Brodie-Sangster (der kleine Bub aus „Love … Actually“) als Jojen Reed hätte besser nicht sein können.

YP: Darauf wollte ich auch gerade eingehen. Ich hoffe nicht, dass sich die Macher der Serie (David Benioff, D. B. Weiss) in Superlativen verlieren. In der kommenden vierten Staffel soll es jetzt mehr darum gehen, die Kurve zu kriegen. Die 2. Hälfte des 3. Romans und der 4. Roman gehen dann wieder in eine ganz ganz andere Richtung. Darauf müssen sie sich jetzt konzentrieren. Zudem wird Danaerys immer prominenter in Westeros. Und dann haben wir dann noch die Drachen, die nun groß und stark scheinen. Immerhin sind die Drachen der Grund, warum ich Game of Thrones schaue.

PD: Superlative sind ja kaum ausgeschlossen. Vom Norden droht die, nennen wir es untote Gefahr. Dann ist da noch Danaerys, die noch keiner in King’s Landing wirklich ernst nimmt und die Rolle von Stannis ist auch nicht zu vergessen. Ich hoffe nur, dass das unausweichliche Finale, einen schön ausgearbeiteten Handlungsbogen haben wird.

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