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Schlagwort-Archiv: Jesse Eisenberg

Batman v Superman: Dawn of Justice

08 Freitag Apr 2016

Posted by filmimdialog in Filmdialoge

≈ Ein Kommentar

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Batman, Batman v Superman: Dawn of Justice, Ben Affleck, Gal Gadot, Henry Cavill, Jesse Eisenberg, Man of Steel, Sucker Punch, Superman, Watchmen, Wonder Woman, Zack Snyder

Was Marvel kann, können wir schon lange, dachte man sich wohl bei DC Comics. Deshalb ist „Batman v Superman: Dawn of Justice“, nicht nur die Fortsetzung zu „Man of Steel“, sondern zugleich der Auftakt zur DC-Franchise. Ob Zack Snyder die Fans begeistern konnte, oder frustriert zurückließ, besprechen wir diesmal.

PD: Dem Sturm an vor allem negativen Kritiken zum neuen Batman/Superman-Abenteuer konnte man ja kaum entkommen. Entsprechend hatte ich das Allerschlimmste erwartet. Jedoch verließ ich das Kino dennoch mit mehr positiven denn negativen Eindrücken.

YP: Bis auf eine Kritik (die ich noch raussuchen muss), wo die enttäuschend unausgegorene Leinwandpräsenz von Wonder Woman bemängelt wurde, habe ich wieder einmal keine Kritiken gelesen. Und die Tweets in meiner Timeline waren entweder entsetzt negativ oder überrascht positiv. Ich muss aber sagen, dass Zack Snyder langsam zu einer Form findet. Die Batman-Storyline fand ich insgesamt wirklich gut. Die Katastrophe zum Schluss dann gar nicht. So ging es mir in „Man of Steel“ auch. Das erste Drittel fand ich dort auch gut, dann gab es einen eklatanten Einbruch. In „Dawn of Justice“ fand ich so einen trotz großer Schwächen gar nicht.

PD: Ich sah es wieder eher als einen Kampf gegen einen furchtbaren Beginn. Als Snyder zum wiederholten Male den Tod von Bruce Waynes Eltern durchkaut, war ich unglaublich genervt. Nicht nur ist diese Hintergrundgeschichte gut bekannt, sie ist auch für den Film selbst nicht sonderlich relevant. Zudem verbinden sich da der überdramatisierte Zeitlupenfetisch von Snyder mit der ebenso entsetzlichen Filmmusik Hans Zimmers zu einer Albtraumkombination. Dass der Beginn eine Traumsequenz war, half mir gar nicht den bitteren Beigeschmack zu vergessen. Generell waren die Traumsequenzen geradezu ein Ärgernis.

YP: Hier hatte Zack Snyder die Chance, seine Version des Batman-Origins in den Film zu packen und die hat er genutzt. Das kann ich ihm nicht verübeln, mich hat es nicht so gestört wie dich. Natürlich habe ich sofort Parallelen zu Nolans „Batman Begins“ gezogen, aber das lässt sich auch nicht verhindern, da es die letzte Batman-Verfilmung ist, die ich gesehen habe (vielleicht auch eine der interessantesten Batman-Adaptionen überhaupt).

Gestört haben mich immer Einstellungen und Szenen, wo Snyder seine alten Sachen rausgepackt hat: der Kampf zum Schluss erinnerte sehr an „300“ und der erste Auftritt von Wonder Woman im nicht-existenten Röckchen erinnerte leider zu sehr an „Sucker Punch“ und ich hasse diesen Film von Snyder. Ich wollte so gerne mehr von ihr sehen, aber daraus ist nichts geworden. Obwohl das ja ganz gut begonnen hat, auf einmal taucht sie auf. Die Batman-Storyline hätte man da durchaus kurzen können, um mehr von Wonder Woman mit reinzunehmen.

PD: Da bin ich bei dir. Wonder Woman hätte sich etwas mehr Platz verdient, aber deshalb bin ich auch schon optimistisch gestimmt, was den Solo-Film unter der Regie von Patty Jenkins angeht. Kaum trat Wonder Woman (Gal Gadot) mit in den Kampf gegen Doomsday ein, schon begannen die Actionszenen Spaß zu machen. Eine sehr willkommene Auflockerung, nach dem bitteren und auch tristen Schlagabtausch zwischen Batman und Superman. Mich störte eher, dass so viel an Handlung hinein gepackt wurde. Die Origin-Story von Batman, die ich einfach unnötig fand, da wir Bruce Wayne an einem Punkt in seinem Leben treffen, wo er bereits desillusioniert von seinem Batman-Dasein ist, oder auch die etwas krampfhaft eingebauten Querverweise auf The Flash, Aquaman und Cyborg. Das hätte auch in einer End-Credit-Sequenz Platz gehabt.

Positiv überrascht war ich aber von der Konzeption Batmans. Angelehnt an Frank Millers „The Dark Knight Returns“ ist Affleck ein sehr guter, gebrochener Mann. Sein Rachefeldzug hat schon faschistoide Züge und da erinnert Snyders Inszenierung auch mehr an einen Horrorfilm. Der ewig traurige Superman hingegen enttäuschte mich wieder.

YP: Die Motivation hinter Bruce Waynes Rache an Superman ist aber auch etwas dünn (ich kenne die Comics nicht), darum scheint auch der Moment, in dem aus den beiden Kontrahenten und Widersachern Freunde werden (Codewort: Martha), fast ein wenig lächerlich. Ben Affleck machte sich auch sehr gut in der Doppelrolle Wayne/Batman, er hat hier sein eigenes Ding durchgezogen, mir gefällt die Reife, die er an den Tag legt. Henry Cavill musste in diesem Teil seine Präsenz ja teilen, was dann etwas dürftig ausgefallen ist. Trotzdem bin ich der Meinung, dass eine faire Aufteilung der Leinwandpräsenz (durch vier) mit knackigerer Verknüpfung dieser einen noch besseren Film daraus gemacht hätte. Und ich muss Snyder fast loben, dass er sich hier noch einmal steigern konnte. Nach dem ganzen Schrott, den er vor „Man of Steel“ vorgelegt hat.

PD: Diese Verbindung durch „Martha“ wurde auch im pathetischst-möglichen Stil vollzogen, inklusive immer wieder gespielter Rückblicke auf den sterbenden Thomas Wayne. Das war schon ein wenig „Batman v Superman für Dummies“. Waynes Motivation, Superman ausschalten zu wollen, fand ich ausreichend. Immerhin wurde der Zerstörungswut aus „Man of Steel“ Rechnung getragen und dies sogar gut in den neuen Film eingewoben. Dafür war mir nicht wirklich klar, weshalb Lex Luthor (wie ein Tech-Hipster: Jesse Eisenberg) einen derartigen Hass auf Superman in sich trug.

Snyders hatte doch mit „Dawn of the Dead“ seinen bisher besten Film, und auch seine „Watchmen“-Version hat mir mehr imponiert, denn alle anderen Werke. Gerade aber das ständige „eine Szene Superman, eine Szene Batman“-Hin-und-Her-Gespringe war aber alles andere als elegant.

YP: Wayne scheint nicht nur der Zerstörung von Metropolis beigewohnt zu haben – mir fehlt hier auch hier ein bisschen die Erwähnung, wie kaltblütig Superman General Zod umgebracht hat – auch befindet sich der alternde Batman sichtlich in der Midlife-Krise. Das angeknackste Ego reicht scheinbar, um Rachefantasien zu schmieden.

Und den Einspielergebnissen nach zu urteilen, steht der Verfilmung von „Justice League“ nun eindeutig nichts mehr im Wege. Da wird sich Snyder aber freuen.

PD: Einerseits freut es mich, dass die von Warner Bros. produzierten DC-Filme eine etwas dunklere Richtung einschlagen, ganz im Geiste ihrer Gangster- und B-Movie-Wurzeln. Andererseits fehlt mir bei Snyders Werken eine erzählerische Konsequenz. Man hüpft von Szene zu Szene. Mal unterhaltsam und packend, dann wieder enervierend und nervtötend. Die Hoffnung bleibt, dass er sich doch noch zu einem guten Geschichtenerzähler entwickelt und nicht bei seinem derzeitigen Status als Hersteller pompöser Schlachtenbilder verweilt.

Night Moves

06 Samstag Sept 2014

Posted by filmimdialog in Filmdialoge

≈ 3 Kommentare

Schlagwörter

Dakota Fanning, Edward Abbey, Jesse Eisenberg, Kelly Reichardt, Meek's Cutoff, Michelle Williams, Night Moves, Old Joy, Peter Sarsgaard, The Monkey Wrench Gang, Wendy & Lucy

Die amerikanische Filmemacherin Kelly Reichardt hat sich in den letzten Jahren einen Ruf als akribische Beobachterin ihrer Umgebung erarbeitet. In „Night Moves“ folgt sie drei Öko-Aktivisten und vermag ein scheinbar vorbereitetes Publikum zu überraschen.

PD: Die erste Hälfte von „Night Moves“ erinnerte mich sehr stark an dieses Buch. Ich frage mich ob Kelly Reichardt und Jonathan Raymond beim Drehbuch sich einige Anleihen dort geholt haben.

YP: Über Öko-Terrorismus, sowie in „Night Moves“?

PD: Der Einfachheit halber, hier ein paar Sätze von der Wikipedia-Seite.

„Easily Abbey’s most famous fiction work, the novel concerns the use of sabotage to protest environmentally damaging activities in the American Southwest, and was so influential that the term „monkeywrench“ has come to mean, besides sabotage and damage to machines, any sabotage, activism, law-making, or law-breaking to preserve wilderness, wild spaces and ecosystems.“

„Their greatest hatred is focused on the Glen Canyon Dam, a monolithic edifice of concrete that dams a beautiful, wild river, and which the monkeywrenchers seek to destroy.“

YP: Damit beschreibst du auch den Inhalt von „Night Moves“. Zumindest die erste Hälfte davon.

PD: Die Überschneidungen sind wirklich sehr auffällig. In der zweiten Hälfte gleitet der Film mehr in die Sphären des 1970er-Jahre-Paranoia-Thrillers. Zu meiner großen Überraschung.

YP: Und genau dann macht die Filmemacherin Reichardt einen weiten Sprung. Wer ihre bisherigen Filme kennt, kann unmöglich damit rechnen. Und es hat sich ausgezahlt. „Night Moves“ ist ihr bisher bester Film. Der Überraschungseffekt ist dementsprechend groß.

PD: Die erste Hälfte hatte mich auch ein wenig eingelullt. Sie hat mir zu sehr mit den Charakteren gearbeitet, die sie bereits in „Wendy & Lucy“ oder „Old Joy“ aufgebaut hat. Es war zwar sehr schön die Naturaufnahmen aus Oregon und dann die Vorbereitungen auf den Anschlag zu sehen, aber es war bekanntes Terrain. Erst die zweite Hälfte, in der sie sich mit den Konsequenzen des Anschlags auseinander setzt, gibt dem Film die besondere Note.

YP: Es geht auch diesmal um Aussteigerinnen und Aussteiger, beziehungsweise Suchende.

PD: Es ist auch der zweite Teil, in dem die Darsteller wirklich großartig agieren. Inmitten ihrer Selbstzweifel und Rechtfertigungen, gleiten die drei Öko-Terroristen immer mehr ab. Ihre Suche führt sie in sehr dunkle Ecken ihrer Psyche.

YP: Josh, Dena und Harmon, die Figuren, wurden auch wahnsinnig gut mit Jesse Eisenberg, Dakota Fanning und Peter Sarsgaard gecastet.

PD: Allerdings fühlte sich nur Josh (Jesse Eisenberg) besser ausgearbeitet an.

YP: Ich finde es toll, dass Reichardt trotz geringer Budgets immer wieder mit Stars wie Eisenberg oder Fanning arbeiten kann.

PD: …und Peter Sarsgaard, der sich sichtlich sehr wohl in seiner Rolle fühlte.

YP: Josh wird auch mehr von der Kamera begleitet, es ist in Ordnung, dass Dena und Harmon mehr Randfiguren sind.

Ich war auch richtig überrascht, wie gut Eisenberg diese introvertierte Figur auch liegt. Zuletzt agierte er in „Now You See Me“ alles andere als introviertiert.

PD: Zu Filmbeginn war ich der Meinung, dass Eisenberg einem Fall von „typecasting“ unterlag. Es war zu sehr ein Charakter, den er schon so oft dargestellt hat. Als er immer mehr ins paranoide verfiel, konnte man sehen, wie gut er hier passt.

Auch wie er mit sich selbst ringt, während rund um ihn herum über die Notwendigkeit solcher Aktionen diskutiert wird, ist großartig. Die Kamera bleibt da gnadenlos auf ihm drauf.

YP: Und es handelt sich immer um minimales Spiel. Um kleine Gesten, winzige Andeutungen.

PD: Passend zu Reichardts eher minimalistischem Stil. Bislang passte einzig Michelle Williams so perfekt zu Reichardts Filmen.

YP: Natürlich, doch geht es in „Night Moves“ darum, dass einen die Schuld einholt. Und da sind Reaktionen nicht vorprogrammiert. Es entwickelt sich authentisch und nachvollziehbar.

PD: Da gefiel mir auch, wie Dena (Dakota Fanning) immer mehr in Panik verfiel. Sie wurde schön als Frau aus besserem Hause gezeigt, die sich ihrer Handlungen gar nicht bewusst war. Die womöglich niemals mitgemacht hätte, hätte sie gewusst, was passieren könnte.

YP: Was mir auch sehr gefallen hat, dass sie sowohl Verweise auf „Old Joy“ als auch „Wendy & Lucy“ reingepackt hat. Hier sieht man in der ersten Viertelstunde, dass es ein Film von Reichardt ist.

PD: Eindeutig. Dafür ist die zweite Hälfte eher mit „Meek’s Cutoff“ zu vergleichen, da sie hier die Thrillerstruktur für sich erobert und bei „Meek’s Cutoff“ die Strukturen des Western durcharbeitete und für sich eroberte.

YP: In irgendeiner Rezension zum Film habe ich erstmals von der Bezeichnung Öko-Thriller gelesen.

PD: Ich bilde mir ein, diesen Begriff auch schon einmal in Zusammenhang mit „Twelve Monkeys“ gelesen zu haben.

YP: Ähnlich gelagert aber dennoch nicht unbedingt zu vergleichen mit „Night Moves“ ist „The East“. Bei Ersterem sind trotzdem die Figuren im Vordrgrund und in „The East“ vielmehr die Auswirkungen der Taten. Wobei ich dazusagen muss, dass es bei „Night Moves“ eher darum geht, was so einen Aktion aus einem Menschen macht. Als, was der Mensch aus so einer Aktion macht.

PD: Dieses Gefühl hatte ich auch. Die Auswirkungen des Anschlags stehen zwar in der zweiten Hälfte im Mittelpunkt, allerdings um sich anzusehen, wie sich Josh, Dena und Harmon verändern.

Schade war, dass Harmon dabei nicht mehr zu sehen war. Es wurde mehr über ihn gesprochen, als dass er aktiv ins Geschehen eingriff.

YP: Was ich allerdings nicht verstehe, warum die Drei nicht über die Risiken gesprochen haben. Mir kam das ein wenig naiv vor, oder habe ich da was versäumt. Nicht einmal in Erwägung gezogen haben sie es, dass jemand verletzt werden könnte.

PD: Mir schien einzig Dena naiv an die Sache heran zu gehen, während Harmon und Josh dies wohl im Hinterkopf hatten. Schließlich sagte Dena ja, dass ihr versprochen wurde, dass niemand dabei zu Schaden kommen würde.

Ob und wie naiv sie da rangingen, lässt sich aber eher aus den Handlungen nach dem Anschlag heraus lesen. Davor ist es geradezu klassisches Reichardt-Kino. Minimalistisch, knapp und mit wenigen Erläuterungen.

YP: Viel Raum für das Publikum selbst, zu entscheiden, was relevant sein mag und was nicht. Mir gefallen Reichardts Filme immer besser. Sie bringt uns an Orte, die immer so aussehen wie sie aussehen, sich dann doch als etwas ganz anderes entpuppen.

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