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Schlagwort-Archiv: Michel Faber

Buchvorsätze 2015

17 Freitag Apr 2015

Posted by filmimdialog in Special

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A Dance With Dragons, A Guide for the Perplexed: Conversations with Paul Cronin, A Song of Ice and Fire, American Psycho, Ann Dvorak: Hollywood's Forgotten Rebel, Ayoade on Ayoade, Carol, Das karmesinrote Blütenblatt, Feuer und Stein, Game of Thrones, MacBeth, Michel Faber, Outlander, Patricia Highsmith, Ready Player One, Richard Ayoade, The Martian, Todd Haynes, Under the Skin, Werner Herzog, William Shakespeare

Wie schon im Vorjahr, geht auch diesmal wieder ein Stöckchen durch die Blogwelt. Wir diskutieren heute, welche Bücher (vor allem jene mit Filmbezug) wir uns für den Rest des Jahres vorgenommen haben.

PD: Gorana hat uns ein Stöckchen zukommen lassen, jetzt muss ich erst einmal ein Jahr zurückblicken, um nachzuprüfen ob ich meine Buchvorsätze aus 2014 erfüllen konnte. Zumindest zwei Bücher habe ich gelesen und ein weiteres angefangen.

YP: Ich habe gehofft, du kramst die alte Liste nicht heraus. Von 5 habe ich es auf 2,5 geschafft.  „Madame Bovary“ ist ein Dauerbrenner bei mir und wenn es mich umbringt werde ich das Buch noch lesen.

Außerdem sind Vorsätze zum Nicht-Einhalten da.

PD: Solche Listen betrachte ich ganz entspannt. Es sind auch eher Erinnerungen daran, was man zu einem gewissen Zeitpunkt interessant fand. „Madame Bovary“ etwa, werde ich sicher kein drittes Mal probieren.

Insofern begegne ich den Buchvorsätzen für dieses Jahr auch ohne großen inneren Druck. „Ayoade on Ayoade“ liegt allerdings schon sehr lange auf meinem E-Reader, und da ist der Vorsatz es endlich zu lesen, auch eine Erinnerung daran, es nicht umsonst erstanden zu haben.

YP: „Ayoade on Ayoade“ befindet sich seit einem halben Jahr auch auf meiner imaginären Liste. Genauso wie Werner Herzogs „A Guide for the Perlexed“. Zwei Filmemacher, die ich bewundere und die unterschiedlicher nicht sein könnten.

PD: Das Buch von Richard Ayoade hast du mir ja nahe gelegt. Ich wusste bis dahin „nur“ von seinen Arbeiten als Fernseh-Komiker („The IT Crowd“, „Garth Margenghis Darkplace“) und Film-Regisseur („Submarine“, „The Double“) die mich allesamt gleichermaßen beeindruckten. Von seinem Buch erwarte ich mir eine humorvolle und persönliche Erzählung. Ohne mehr als das Cover gesehen zu haben, scheint es eine autobiographische Arbeit zu sein.

Werner Herzog fasziniert mich auch, aber das Buch war nicht auf meiner Wunschliste. Gut möglich dass ich aber im Laufe des Jahres mich doch noch dem auch zuwende. Vorher hätte ich aber die Biographie „Ann Dvorak: Hollywood’s Forgotten Rebel“ von Christina Rice auf dem Plan. Dvorak fiel mir in „Scarface“ und „Three on a Match“ derart positiv auf, dass ich seitdem versuche, so viel wie möglich über diese heute leider kaum bekannte Darstellerin heraus zu finden.

YP: Auf meiner Liste befindet sich auch noch „Carol“ von Patricia Highsmith. Das habe ich bereits ein Mal gelesen, das ist jetzt schon länger her. Das ist dann auch noch die Vorbereitung für den Film von Todd Haynes, mit Cate Blanchett und Rooney Mara. Ich habe auch noch eine andere Buch-Liste, wie hier zu sehen.

Alternative Buchliste von YP / https://instagram.com/p/1YabW3D_UK/

Für mich ist das nicht besonders ambitioniert, da ich schon auf einige Bücher im Jahr komme, aber meistens lese ich dann das, wonach mir augenblicklich ist und nicht immer das, was auf meinen Leselisten zu finden ist.

PD: Das wäre eigentlich auch eine gute Vorbereitung für mich. Im Vorjahr habe ich es verabsäumt „Two Faces of January“ im Vorfeld zu lesen. Zumindest kann ich mich noch damit beruhigen, dass es noch keinen fixen Starttermin gibt. Ein Film von Todd Haynes ist aber ohnehin immer ein Grund zur Freude. Bereits bekannt, aber um mich auf die Verfilmung von Justin Kurtzel mit Michael Fassbender und Marion Cotillard vorzubereiten, möchte ich auch wieder einmal „Macbeth“ lesen. Shakespeare ist allerdings ohnehin immer eine Möglichkeit, wenn man sich auf eine Verfilmung vorbereiten will.

Ebenfalls auf meiner Liste stehen habe ich eine Handvoll Science-Fiction-Romane, wobei ich „The Martian“ (die Filmversion von Ridley Scott erreicht uns im Dezember) bereits gelesen habe und nun „Ready Player One“ endlich anfangen möchte. Da soll ja angeblich Steven Spielberg die Verfilmung verantworten.

YP: Ein weiteres Buch auf meiner Jahresleseliste ist: „A Dance With Dragons“ – der fünfte Roman von „A Song of Ice and Fire“ und jetzt auch passend nach dem Serienstart von Staffel 5 von „Game of Thrones“. Ich kann mir jetzt nich vorstellen, dass in der neuesten Staffel so weit vorgegriffen wird, allerdings kann man das nie wissen.

Meine Lektüre beziehe ich aber oft basierend auf Film- oder Serienadaptionen oder umgekehrt. Da muss ich mich regelrecht zügeln, weil ich meistens alles lesen will, was ich einmal zu Gesicht bekomme. Glücklicherweise habe ich ein Händchen. Soeben haben ich Michel Fabers „Das karmesinrote Blütenblatt“ fertiggelesen und freue mich schon auf die BBC-Verfilmung mit Chris O’Dowd. Auch erst kürzlich beendet habe ich „Feuer und Stein“ von Diana Gabaldon, auf den Serie „Outlander“ angelehnt ist.

PD: Darin liegt dann auch eine gewisse Schwierigkeit, wenn man sich seine Vorsäte zusammen sammelt. Es ist nie sicher was dazwischen kommt, weshalb dann im Rückblick oft Bücher liegen bleiben, die man zunächst unbedingt lesen wollte. Aus diesem Grund nehme ich etwa „A Dance With Dragons“ gar nicht in die Liste mit auf. Ich bin schon froh darüber „A Feast for Crows“ geschafft zu haben.

Schon länger liegt bei mir „Under the Skin“ herum, ebenfalls von Michel Faber. Nachdem ich den Film seit Monaten nicht aus dem Kopf bekomme, ist es im Grunde hoch an der Zeit, den nachzuholen. Zudem ist nie gesagt, welche Filmüberraschung mich dann wieder zum Ursprungsmaterial treibt oder ob ich, wie zuletzt bei unserem Dialog zu „American Psycho“, nicht einen alten Roman erneut lesen möchte.

Kindle und andere Bücher

PD: Zwei Bücher die noch mit meinem Studium zusammenhängen und die ich auch schon seit geraumer Zeit vor mir her schiebe, müssten eigentlich auch auf meine Liste. „Stummfilmdramaturgie: Erzählweisen des amerikanischen Feature Films 1917-1927“ von Claus Tieber und das von Peter Tschkerkassky heraus gegebene „Film Unframed: A History of Austrian Avant-Garde Cinema“.

Under the Skin

31 Freitag Okt 2014

Posted by filmimdialog in Filmdialoge

≈ 4 Kommentare

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2001, Denis Lavant, Girl With A Pearl Earring, Holy Motors, Jonathan Glazer, Lost in Translation, Mica Levi, Michel Faber, Prometheus, Scarlett Johansson, The Horse Whisperer, Under the Skin

Beinahe zehn Jahre arbeitete Jonathan Glazer an einer Adaption des Romans „Under the Skin“ von Michel Faber. Am Ende dieser langen Reise steht ein herausforderndes und nicht für jeden Kinogänger zugängliches Werk.

YP: „Under the Skin“ ist eigentlich einer dieser Filme, die sich nicht so leicht in Worte fassen lassen. Das werden zwei Stunden lang Stimmungen vermittelt. Ein bischen bizarr ist das Ganze dann schon.

PD: Mir gefiel vor allem, dass sich Jonathan Glazer von der ersten Sekunde weg, diesem nicht unbedingt leicht zugänglichem Stil verschrieben hat. Die Eröffnungssequenz, die sofort Erinnerungen an „2001“ wach gerufen hat, gibt den Ton vor. Man kann darüber spekulieren, wie es zur Entstehung dieses Wesen, in Form einer Frau, kam. Dabei scheint Glazer der gesamte Hintergrund der Frau und ihr Ziel, völlig gleichgültig. Man erfährt mehr über die schottische Landschaft und das menschliche Verhalten.

YP: Einen Vergleich mit Kubricks „2001“ finde ich weit hergeholt. Dann können wir gleich von der Erschaffung des Menschen sprechen,  wie wir das in „Prometheus“ gesehen haben. In diese Richtung schwenkt der Film aber nicht. Eher wie ein gewagtes kleines Experiment des Independent-Kinos. Es ist sehr ungewohnt, etwas so frei Inszeniertes zu Gesicht zu bekommen. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass sich große Teile des Publikums – Scarlett Johansson ist ein Hollywood-Star – ziemlich fehl am Platz fühlen werden.

PD: Den Vergleich finde ich, vor allem was die Ästhetik der ersten Augenblicke angeht, gar nicht so weit hergeholt. Wenn wir uns dann mit dem Motorradfahrer in den Highlands befinden, passt dies natürlich nicht mehr. Experiment würde ich „Under the Skin“ auch nicht nennen wollen, denn Experiment hat auch immer etwas von etwas Willkürlichem und Gescheitertem. So wie ich auch den Begriff Experimentalfilm nicht mag. Das klingt sehr danach, als ob die Macher einfach drauflos werkeln würden, ohne großen Plan.

YP: Nein, ich verwende den Begriff in Hinblick darauf, dass es ein geglücktes Experiment geworden ist. Aber es stimmt, in erster Linie kommt die Konnotation des Gescheiterten. So ist es aber nicht. Ein Wagnis ist er allemal dabei eingegangen und ich bin mir sicher, dass Viele wenig bis nichts mit dem Film anfangen werden.

PD: Obwohl einige gruselige Sequenzen dabei sind, würde ich „Under the Skin“ keineswegs als Horrorfilm klassifizieren. Selbst das Sci-Fi-Genre lässt sich nur schwer verifizieren. Der Beginn und das Ende deuten zwar in klare Genre-Richtungen, aber der gesamte Film hat etwas schwer Einzuordnendes.

YP: „Under the Skin“ findet sich am besten in einer Reihe mit „Holy Motors“ von Leos Carax wieder. Oder in Filmen von David Lynch. Das Schaurige ergibt sich vielmehr aus den Einstellungen, nicht aus der Handlung heraus. Wobei die Kargheit der Landschaft auch Gespenstisches transportiert.

Es wäre dem Film gegenüber sehr unfair, ihn unbedingt ihn eine Genreeinteilung zu packen, insbesondere weil er Genre-Konventionen auf den Kopf stellt.

PD: Die „Holy Motors“-Verbindung gefällt mir gut. Der Charakter oder auch eher die vielen Charaktere die Denis Lavant dort spielte, lassen sich sehr gut in Bezug zu Scarlett Johansson setzen. Beide spielen weniger ausgeformte und „menschliche“ Charaktere, sondern eher leere Hüllen, die sich durch verschiedene Mittel erst einen Charakter aneignen. Bei Lavant geschieht dies spielerischer als bei Johansson, was aber auch an den unterschiedlichen Handlungen der beiden Filme liegt.

YP: Wobei ich mir immer denke, dass die Menschen immer mehr zu leeren Hüllen hinentwickeln. So aufs Tun und Erledigen, Abhaken ausgerichtet. Die Neugierde bleibt auf der Strecke.

PD: Gut, aber glaubst du wirklich dass in früheren Zeiten, der Mensch ein erfüllteres Wesen war? Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass der Landwirt im Mittelalter sehr viel Zeit hatte um sich selbst zu verwirklichen und einen Sinn im Leben und Tun zu finden.

YP: Ach, ich denke nicht, dass die Menschen „erfüllter“ waren. Heute wird den Menschen viel mehr ihr Spiegelbild vorgehalten. Das führt dazu, dass man sich ständig offenbart. Damals hat man übergelebt, heute sinniert man vielleicht mehr übers Leben.

PD: Wie gefielen dir die Szenen im „Black Room“?

YP: Schön anzusehen, ein wenig irritierend und verstörend.

PD: Für mich waren sie das stilistische Highlight. Die Szenen wo das namenlose Alien versucht Männer aufzugabeln, waren eher dokumentarisch und karg gehalten, aber bei den „Black Room“-Szenen, hat Glazer dem Film seine unheimliche Sogwirkung verpasst.

YP: Das ist auch eine schöne Metapher, wie sie diese Männer verführt. Obwohl es etwas ziemlich Eigenartiges darstellt, ist sind diese „Opfer“ respektvoll und fesselnd. Mir geht auch dieser fantastische Score nicht aus dem Kopf.

PD: Der Soundtrack von Mica Levi – hier ein schönes Interview mit ihr – verleiht der Inszenierung von Glazer auch die nötige Atmosphäre. Gerade bei einem Film, in dem oberflächlich so wenig passiert und noch weniger gesprochen wird, ist ein gut abgestimmter Klangteppich, unerlässlich. Man stelle sich etwa 08/15-Klaviermusik vor, die den ganzen Film hindurch erklungen wäre. Die Bilder wären eines Großteils ihrer Wirkung beraubt.

Von Scarlett Johansson habe ich ohnehin eine hohe Meinung, aber hier hat sie einen bisherigen Karrierehöhepunkt gesetzt. Sie drückt perfekt die Verwunderung über diese neue Welt und die Menschen aus und durchlebt auch sichtbar einen Lernprozess. Dass dieser für sie nicht gut endet, sagt viel über Glazers pessimistische Sicht auf die Menschheit aus.

YP: Hauptsächlich passt Scarlett Johansson in diesen Film so perfekt hinein, weil sie schön öfters nur mit ihrem Gesicht gespielt hat. Denken wir an „The Horse Whisperer“, oder an „Lost in Translation“ oder an „Girl With A Pearl Earring“. Sie drückt Verwunderung, Erstaunen, Neugierde in nur wenigen Millimetern Mimik sehr ansprechbar und glaubhaft aus. Und dann umgibt sie in dieser Rolle auch noch eine Aura des Verruchten und Verführerischen, und im nächsten Moment kann sie kalt und gleichgültig sein. Sie ist einfach nur perfekt.

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