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Film Im Dialog

~ Dialoge über aktuelle und weniger aktuelle Kinofilme

Film Im Dialog

Schlagwort-Archiv: Woody Allen

Magic in the Moonlight

19 Freitag Dez 2014

Posted by filmimdialog in Filmdialoge

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Blue Jasmine, Colin Firth, Emma Stone, Larry David, Magic in the Moonlight, Marcia Gay Harden, Scoop, Simon McBurney, Small Time Crooks, The Curse of the Jade Scorpion, Vicky Cristina Barcelona, Whatever Works, Woody Allen, You Will Meet a Tall Dark Stranger

Alle Jahre wieder beglückt Woody Allen die Kinoleinwände der Welt mit einem neuen Film. Ob er mit „Magic in the Moonlight und seiner „strikten Realitätsverweigerung“ leichte und bezaubernde Unterhaltung, oder doch nur aufgewärmte und abgestandene Ideen aus alten Filmen präsentiert, besprechen wir in unserem neuen Dialog.

YP: Dieser neue Allen-Film hätte vor 15 Jahren noch viel besser funktioniert.

PD: Guter Punkt, denn mich erinnerte das neueste Werk von ihm, an seine eher schwachen Arbeiten vom Anfang der 2000er. „Small Time Crooks“ und „The Curse of the Jade Scorpion“ fielen mir ein, aber auch „You Will Meet a Tall Dark Stranger“. Allesamt eher auf der schwachen Seite seiner Werkliste gelegen.

YP: Allerdings! Allerdings bei all dem Abklatsch am eigenen Werk: ich war unterhalten. Ob es die großartige Besetzung war, oder die wunderschönen Südfrankreich-Eindrücke. Der Film schien mir als sanfte Sommerbrise, ideal für diesen trüben Herbst. Unverbindlich. Unverfänglich. Allenesk!

PD: Merkwürdigerweise war ich eher genervt. Während Colin Firth als militant-rationaler Magier Stanley mich immer wieder begeistern konnte, war mir die Geschichte einfach zu mühsam. Die Dialoge waren für Allen-Niveau relativ flach und ohne Esprit. Stattdessen setzte er, vor allem bei den Nebencharakteren, auf simple Wiederholung von für die Exposition wichtiger Details. Einzig Firth durfte mit etwas besserem Material arbeiten.

YP: Erinnest du dich noch an „Scoop“? Den würde ich eher so beschrieben. Mir gings bei „Blue Jasmine“ eher so. Hierbei wars anders, viel lockerer.

PD: „Blue Jasmine“ kann man hiermit nicht vergleichen. Das war eine viel bösere und präzisere Geschichte. „Magic in the Moonlight“ ist ein Märchen, völlig von der Welt losgelöst.

Als die Zeitangabe mit 1929 zu sehen war, hoffte ich, dass Allen das hedonistische Dasein der Reichen und Schönen an der Cote d’Azur ein wenig demaskieren würde. Immerhin behandelt der Film Illusionen. Jedoch interessiert er sich viel mehr für die Liebesgeschichte zwischen dem Magier und dem Medium Sophie (Emma Stone). Das war doch ziemlich plump.

YP: Wobei mir die Altersdifferenz schon ein Dorm im Auge ist. Und ich mag Colin Firth. Also love story hin oder her, das hatte etwas Unheimliches und unter keinen Umständen etwas Romantisches.

PD: Ja, die Altersdifferenz war mir auch ein Dorn im Auge. Mir schien eher, Firth könnte der Vater von Emma Stone sein. Eine Beziehung mit der Mutter (Marcia Gay Harden) des Mediums wäre angebrachter gewesen.

YP: Genervt von den Figuren, Charakteren. Nicht von der Story.

PD: Die Handlung könnte man im besten Fall noch als leichtgewichtig abtun, aber mir schien, dass Allen hier einfach schlampig vorging. Als hätte er den Charakter der Hellseherin aus „You Will Meet a Tall Dark Stranger“ zur Hauptfigur gemacht, und um das Medium herum eine allzu vorhersehbare Liebesgeschichte gestrickt.

Zudem verschenkte Allen diesmal überraschend auffallend das Potential seiner Darstellerriege. Colin Firth konnte seine Qualitäten ausspielen, aber Marcia Gay Harden als Sophies Mutter war so selten im Bild und hatte derart wenig zu tun, dass man sie beinahe übersehen konnte. Einzig Simon McBurney als Stanleys bester Freund und Magier-Kollege Howard konnte mich noch ein wenig erfreuen, was aber mehr an den Hintergründen für seine Handlungen lag.

YP: Dafür zeigt sich auch Emma Stone von ihrer besten und komödiantischsten Seite.

Ach, Allen geht es doch mittlerweile mehr ums Abarbeiten seiner vielen Geschichten als um eine runde Story am Ende des Films. In der Filmbesprechung in der Zeit ist von der Jahreszahl 8 die Rede.  Alle 8 Jahre mache Allen ein Meisterwerk. Wobei ich seit „Match Point“ noch immer auf dieses Meisterwerk warte. „Blue Jasmine“ ist für mich weit davon entfernt. Und wäre Cate Blanchett nicht so brillant darin gewesen, wäre es ein mediokrer und unbedeutender Streifen, wie die anderen zuvor.

PD: Emma Stone ist gut in Komödien, das hat sie ja schon zuvor bewiesen. Etwa in „Easy A“ oder „Zombieland“. Ihr Charakter ist aber kaum ausgearbeitet und da bleibt ihr auch nicht mehr, als mit weit aufgerissenen Augen durch das Geschehen zu stapfen.

Interessanter Punkt, den die Zeit da macht, dem ich aber nur bedingt zustimme. Nach dem grandiosen „Match Point“ fand ich sowohl „Vicky Cristina Barcelona“ als auch „Midnight in Paris“ und „Blue Jasmine“ sehr gelungen. Gerade wenn es um den leichten Genuss geht, dann zeigen „Vicky Cristina Barcelona“ und „Midnight in Paris“, dass Allen sehr wohl auch noch immer dazu in der Lage ist, aus simplen Geschichten viel Reiz heraus zu zaubern. Gerade deshalb hat mich „Magic in the Moonlight“ so gelangweilt zurückgelassen. Allen kann aus derartig simplen Konstruktionen sehr viel heraus holen, aber wenn es ihm nur darum geht, sich selbst zu beschäftigen, dann muss er das nicht unbedingt in Form eines neuen Filmes machen.

YP: Und für mich reiht sich „Magic“ – zwar weiter hinten aber immerhin – mit „Vicky Cristina Barcelona“ und „Midnight in Paris“ und ist dennoch weiter entfernt von „Scoop“, „Whatever Works“ und „You Will Meet a Tall Dark Stranger“.

PD: Zumindest scheint Allen für sich selbst immer seltener Rollen in seinen Filmen zu finden. Wenn dann einmal eine richtig typische Allen-Rolle auf der Leinwand auftaucht, dann bin ich mittlerweile froh, wenn sie von einem anderen Darsteller gespielt wird. Etwa Larry David in „Whatever Works“.

YP: Allen-Rolle hin oder her, das war für mich auch mehr eine Zumutung, was David da gespielt hat und Allen geschrieben hat. Einer der schlechtesten Filme der letzten Jahre.

PD: Keineswegs. Mir gefiel „Whatever Works“ fiel besser denn „Magic in the Moonlight“.

YP: Allen-Filme sind aber dann auch immer Geschmackssache!

Scarlett Johansson

22 Freitag Aug 2014

Posted by filmimdialog in Personalia

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Brian De Palma, Captain America The Winter Soldier, Christopher Nolan, Her, Luc Besson, Lucy, Scarlett Johansson, Under the Skin, Woody Allen

Innerhalb eines Jahres sind vier Filme mit ihr in den heimischen Kinos zu sehen gewesen. Scarlett Johansson zeigt von „Her“ über „Under the Skin“ bis hin zum aktuell laufenden „Lucy“ die Facetten ihrer Schauspielerkunst. In unserem aktuellen Dialog betrachten wir einen Star, der mehr als nur oberflächlichen Glanz zu bieten hat.

PD: „Lucy“ hat einen überraschend starken Zuschauerzuspruch. Bereits 170 Millionen Dollar weltweit wurden eingespielt.

YP: Europäisches Actionkino gibt es nach wie vor und mit Luc Besson verbindet man noch immer kleine Perlen wie „Léon“, „Nikita“ und „The Fifth Element“.

PD: „The Fifth Element“ würde ich keine kleine Perle nennen, aber ja, Besson ist der Markstein für das europäische Actionkino. Beinahe jede Produktion in Europa geht nur unter seiner Aufsicht über die Bühne. Darunter auch die Liam-Neeson-Actionfilme „Taken“ oder „Unknown“ und die „Transporter“-Reihe mit Jason Statham.

YP: Das stimmt, aber „Lucy“ ist sein eigener Kram.
So viel wie heuer war er schon lange nicht mehr in den Schlagzeilen präsent, findest du nicht?

PD: Finde ich gar nicht. In den letzten Jahren hat er sich als DER große Produzent von Mainstream-Ware in Europa profiliert und in Hintergrundberichten ist immer wieder seine Marktmacht behandelt worden. Auch jetzt berichtet man ja auch mehr von Scarlett Johansson und weniger von Luc Besson.

YP: Mir ist aufgefallen, dass er die letzten Jahre auch als Regisseur sehr geschäftig war, aber kann sein, dass Johanssons Hollywood-Image hilft, „Lucy“ zu hypen.

PD: Er ist wieder etwas aktiver, denn um die Jahrtausendwende herum. Nach „Angel-A“ schien mir, war er leer. Daher wohl auch seine Arbeit als Drehbuchautor und Produzent. So konnte er sich an vielen verschiedenen Filmen und Filmreihen abarbeiten, ohne selbst die Inszenierung verantworten zu müssen. Dass er jetzt wieder vermehrt als Regisseur arbeitet, ist ganz erfrischend, seine Filme kommen aber nicht an die Qualität von Klassikern wie „Léon“ heran.

Dass ein recht platter aber amüsanter Film wie „Lucy“ so erfolgreich und effektiv ist, hängt wohl vor allem mit dem Star-Faktor Scarlett Johanssons zusammen.

YP: Vielleicht ist auch die Zeit reifer als zuvor für weibliche Action-Stars.

PD: Daran musste ich ständig denken. Johansson verkörpert eine gänzlich andere Art von Actionheldin, denn etwa Bridget Fonda, Angelina Jolie oder Gina Carano zuvor.

YP: Johansson ist aber auch nicht gerade für RomComs bekannt.

PD: Die Auftritte in den Marvel-Filmen haben sicher ihrer Glaubwürdigkeit in Sachen Action geholfen, aber ich würde sie dennoch nicht als klassische Action-Darstellerin beschreiben.

YP: Ganz und gar nicht, ich bin aber froh, dass sie sich an die Marvel-Sachen und auch „Lucy“ herantraut. Johansson war niemals festgefahren in ihrer Rollenwahl, doch diesmal geht der Schuss nach vorne. Insbesondere die Filme, die sie 2014 herausbrachte. „The Winter Soldier“, „Her“, „Under the Skin“ und nun „Lucy“. Sie beweist Mut zur Abwechslung und es zahlt sich aus.

PD: Es sind auch Rollen, die sie in jeglicher Facette als Schauspielerin und „Star“ fordern. Schließlich stellen diese Rollen allesamt unterschiedliche Anforderungen an sie.

Im Arthouse-Sektor musste sie zunächst in „Her“ rein durch ihre Stimme einen lebendigen Charakter erschaffen und in „Under the Skin“ funktioniert ihr Schauspiel alleine durch Andeutungen, Gesten und eine sparsame Mimik.

Die beiden Blockbuster sind hingegen Beispiele dafür, wie sie sich langsam den Status erarbeitet, einen Mainstream-Film auch alleine tragen zu können. Als einst „The Island“ floppte, wurde das ihrem fehlenden Star-Status zugeschrieben. Mittlerweile wirkt sie sicherer und souveräner.

YP: Allerdings hat sie auch sehr sehr viel gearbeitet. Bedenkt man, dass sie noch keine 30 ist, kann sie auf eine lange Filmliste zurückblicken. Klar, sie hat schon als Kind gedreht, aber eine Pause gab es für sie keine. Und an Rollenangeboten hat es auch nicht gemangelt. Mir schien, als hätte sie (so ziemlich) jedes Angebot angenommen. Jetzt wirkt sie selektiver. Und der Starstatus gebührt ihr.

Davor blieben höchstens „Lost in Translation“ und „Vicky Christina Barcelona“ hängen.

PD: Hängen geblieben wäre bei mir noch mehr. „Match Point“ oder „Ghost World“.

YP: Von mir aus, aber es bleibt nicht mehr als eine Handvoll guter Filme. Jetzt hat sie mit „Her“ und „Under the Skin“ zwei erinnerungswürdige Performances in einem Jahr.

PD: Das vergisst man bei ihr sehr leicht, dass sie noch so jung ist. Dadurch, dass sie in so vielen Filmen mitgespielt hat, erscheint sie bereits wie eine Altgediente.

Bei so einer jungen Schauspielerin stellt sich auch die Frage, ob man an ihrer Stelle, die Angebote von Woody Allen, Christopher Nolan oder Brian De Palma einfach so ausgeschlagen hätte.

YP: Dank ihr taugt „The Winter Soldier“ wenigstens ein bisschen was.

PD: Die erinnerungswürdigen Performances hatte sie auch zuvor schon. Die Fülle an verschiedenen Filmen – die dann nicht immer gelungen waren – hat ihre bisherige gute Arbeit ein wenig überschattet. Umso erfreuter war ich, sie in so toller Form in „Her“ oder dem fantastischen „Under the Skin“ zu sehen.

YP: Für mich ist Johansson im Cast ein Grund, ins Kino zu pilgern. Und das vielleicht seit „Match Point“.

PD: Bei „Lucy“ auf jeden Fall. Der Name Besson in Verbindung mit der Handlung, hätte mich nicht ins Kino gezogen. Ansonsten würde ich nicht so weit gehen. Sie war doch meist Teil eines starken Ensembles („The Black Dahlia“, „The Other Boleyn Girl“, usw.).

YP: „We Bought a zoo“, „The Nanny Diaries“, „Scoop“, „He’s Just Not That Into You“ usw. Allesamt weit von gut entfernt.

PD: Ersteren habe ich noch nicht gesehen, aber bei den restlichen würde sich wohl niemand darüber ärgern, würde man sie vergessen.

Ich halte sie für eine richtig gute Schauspielerin, aber sie neigte zumindest in der Vergangenheit oft dazu, ihre Rollen ein wenig eindimensional anzulegen.

Alleine in den vier Filmen, die dieses Jahr mit ihr zu sehen waren, sieht man, wie sich ihre schauspielerische Bandbreite langsam erweitert hat. Sie kann, so scheint mir, nun auch in ein und demselben Charakter all ihre Qualitäten einfließen lassen. Zuvor war sie entweder nur die süße Naive („The Nanny Diaries“) oder die Femme Fatale („The Spirit“).

Ausnahmen wie „Match Point“ und „Lost in Translation“ zeigen, wie viel Potential in ihr steckt.

YP: Ich mag sie als Schauspielerin auch sehr gerne und bin gespannt, was sie noch aus ihrer Karriere macht. Aber experimentierfreudig war sie schon immer, erinnere dich an ihr Tom-Waits-Album …

PD: Das Album war eine interessante Angelegenheit, auch wenn ich sie nicht für eine gute Sängerin halte. Sie versucht sich aber eben in anderen Bereichen aus. Deshalb bin ich auch schon gespannt, wie ihr Regiedebüt „Summer Crossing“ (nach einem Roman von Truman Capote) wird.

YP: Vor allem würde ich mir mehr Action-Filme mit ihr als Leading Lady wünschen.

PD: Das muss nicht unbedingt sein. Sie darf gerne weiterhin zwischen Action-Ware und Arthouse-Kino hin und her pendeln. Mir wäre es sehr recht, wenn es generell mehr Actionheldinnen gäbe. So wartet eine Gina Carano heute noch auf passable Rollen, nach ihrem tollen Auftritt in „Haywire“.

YP: Sie stellt beispielsweise in „The Winter Soldier“ den blassen Chris Evans locker in den Schatten. Und auch im starbesetzten „Avengers“ nimmt sie den Raum ein, den sie braucht.

PD: Evans würde ich gar nicht als blass bezeichnen. Der Charakter des Captain America ist einfach der etwas uninteressantere. Vor allem, im Vergleich zu den anderen Avengers.

Frances Ha

21 Freitag Mär 2014

Posted by filmimdialog in Filmdialoge

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Adam Driver, Frances Ha, Francois Truffaut, Girls, Greta Gerwig, Lena Dunham, Mumblecore, Noah Baumbach, Nouvelle Vague, Woody Allen

Mit „Frances Ha“ erschafften Noah Baumbach und Greta Gerwig einen Charakter, der weltweit die Independent-Szene in zwei diametral gegenüberliegende Lager teilte. Ist die Darstellung einer noch unsicher durch ihr Leben watenden Mitzwanzigerin authentisch, oder doch nur aufgesetztes Kunstkino? In unserem neuesten Dialog unterhalten wir uns über die unterschiedlichen Auffassungen zu diesem Kritikerliebling und auch über die unvermeidlichen Vergleiche mit dem HBO-Serienhit „Girls“.

Wie beinahe schon üblich, beinhaltet auch dieser Dialog wieder einige Spoiler.

YP: Was mir zu Beginn des Films aufgefallen ist. „Frances Ha“ hat durch die schnellen Schnitte und die vielen aufeinanderfolgenden Einstellungen einen Videoclip-Charakter. Musikbegleitung drüber und fertig ist das Musikvideo.

PD: Schön, dass du das gleich zu Beginn erwähnst, denn darin liegt für mich ein ganz großes Problem. Nicht dass es wie eine Abfolge von Musikvideos wirkt, sondern, dass es eher wie ein Imagevideo oder ein Show Reel für Greta Gerwig. Dabei möchte ich anmerken, dass sie dieses hervorragend zu nutzen weiß.

YP: Nein, so sehe ich das nicht. Wie schnell und kurzweilig die Geschichte voranschreitet, das empfand ich eher als positiv. Und es gelingt dem Publikum (zumindest mir), sich (mich) an die Figuren zu gewöhnen. Beispielsweise Frances, ihre beste Freundin Sophie, dann der von Adam Driver gespielte Mitbewohner. Mit allen kann man sich eigentlich anfreunden. Wie auch ihr Weihnachtsurlaub bei ihren Eltern daheim schnell abgefertigt wurde, das war einfach klasse.

PD: Anfreunden? Da ging es mir ganz anders. Ich konnte mit kaum einem Charakter wirklich etwas anfangen. Jeder dieser Charaktere war angefüllt mit betont humorvollen Neurosen oder Eigentümlichkeiten. Etwa Benji dessen Mantra „undateable“ spätestens nach der zweiten Wiederholung sehr aufgesetzt klang.

Zudem schien mir Adam Driver, so gern ich ihn als Schauspieler habe, einfach nur eine aufgewärmte Version seines Charakters aus „Girls“ zum Besten zu geben.

YP: „Mit den Charakteren anfreunden“ bedeutet für mich: Ich habe ein paar Jahre im Studentenwohnheim gelebt, mir sind immer wieder die verschiedensten Menschen über den Weg gelaufen. So kommt mir der Film vor. Einerseits eine Reise in die eigenen Vergangenheit, andererseits wieder ganz neue Figuren, die es zu entdecken gilt. Das mit Benjis „undateable“ ist darauf zurückzuführen, dass er offensichtlich ein Faible für Frances hat und damit nicht umzugehen weiß, aber auch wieder nicht wirklich weiß, wie er sich ihr annähren soll. Das fand ich eher süß.

PD: Ich habe auch einige Jahre im Studentenheim gelebt und erkenne auch einige Charaktere wieder, aber sie sind viel zu oberflächlich gestaltet.
An Frances gewöhnt man sich, denn man verbringt ja keine Sekunde des Films ohne sie. Dadurch war man fast gezwungen sich an sie zu gewöhnen. Das wurde durch das tolle Spiel von Greta Gerwig auch erleichtert, aber der Charakter von Frances war mir nicht sympathisch. Das Tanzen durch die Straßen von New York etwa, wirkte auch so aufgesetzt. In solchen Momenten dachte ich mir immer: Ja, das passiert nur im Film.

YP: Die Figuren in „Frances Ha“ finde ich prinzipiell zugänglicher als die Figuren aus „Girls“. Aus dem Grund, weil ich die Figuren in „Girls“ einfach so abgehoben finde. Das ist dann für mich weniger nachvollziehbar, und weitaus weniger Identifikationspotential vorhanden. Wobei in „Frances Ha“ erkenne ich Mitmenschen, Situationen, Gespräche aus meinem eigenen Leben wieder.

PD: Interessant, denn ich finde die Figuren in „Girls“ und „Frances Ha“ geradezu austauschbar. Nur dass Lena Dunham ihren Charakteren mehr Tragik zugesteht und auch mehr Drama. Bei Noah Baumbach und Greta Gerwig besteht das Leben rund um Frances aus ein paar humorvollen aber belanglosen Gesprächen.

Was mich an den Charakteren so stört, ist, dass sie rein auf gewisse Eigentümlichkeiten herunter gebrochen werden. Adam Driver ist der Frauenheld, Benji der Typ der „undateable“ sagt und so weiter. Selbst Frances bleibt völlig hohl. Es dreht sich alles darum, dass man sich in der Situation hoffentlich wieder findet, dabei ist das Rundherum völlig leer.

YP: Die meisten Freundschaften im Studentenwohnheim waren oberflächlich. Von 100 Leuten, die ich dort getroffen habe, habe ich noch mit max. fünf Kontakt. Also passte diese Darstellung auch gut für mich. Manche Menschen sind austauschbarer als andere.

Und dieses Faseln und Geschwafel („mumblecore“), ist  zwar irre peinlich und total schlimm, aber ich habe das am eigenen Leibe einfach so oft miterlebt. Darum trifft der Film auch den Nerv dieser Zeit. Und so treffend. Pointiert.

PD: Nur bleiben Frances und ihre Freundin Sophie genauso oberflächlich.

YP: Was Frances und Sophie betrifft: Da ist die Phase der Verbundenheit, und irgendwann lebt man sich auseinander, weil das Leben einen auseinanderdriftet.

Eines muss ich sagen, mir hat Sophie – als die „Erwachsene“ von den beiden – fast genauso leid getan wie Frances, die ihr Leben noch nicht so ganz genau herausgefunden hat.

PD: Mir taten weder Frances noch Sophie leid, denn außer ein paar unangenehmen und auch peinlichen Begebenheiten, ist nichts von allzu großer Tragik passiert. Frances betont zwar immer, wie arm sie ist, später reist sie aber dennoch einfach mal kurzentschlossen nach Paris zu einem Kurztrip.

Es ist alles von erschreckender Belanglosigkeit. So wie auch der Weihnachtsbesuch bei den Eltern. Der zog, so wie Baumbach den ganzen Film inszeniert, schlicht an mir vorbei, ohne einen großen Eindruck zu hinterlassen, außer dass die Eltern sich offenbar mit ihr verstehen.

Da habe ich mit Baumbachs Zynismus in „Greenberg“, ein viel abgründigerer Film mit einer ebenso tollen Rolle für Gerwig, viel mehr anfangen können.

YP: Ich habe keinen anderen Film von Baumbach gesehen. Also kann ich keine Vergleiche ziehen.

Ausgesprochen gut gefällt mir der Film auch deswegen, weil er eine – meine – Generation einfängt.  So wie eben die Serie „Girls“. Es werden junge Menschen gezeigt, die sich verdammt schwer tun, sich in Schubladen und Muster hineinpressen zu lassen. Auch der Zustand des „Schwebens“ wird nicht so verteufelt … oder eben doch. Wie auch immer. Für mich ist das ein konkretes Abbild meiner Generation.

PD: Dieses Abbild erkenne ich ganz und gar nicht. So sehr ich mich theoretisch mit den Wirrnissen identifizieren müsste, erscheint mir alleine die Machart des Films völlig ungeeignet dafür dies auch stimmig einzufangen.
Alleine die weich gezeichnete Schwarzweiß-Fotografie, die an Francois Truffaut und Woody Allen erinnern soll, sagt jedoch mehr über den Filmemacher aus, als über die Charaktere die im Film zu sehen sind. Da kann ich mit den Figuren aus „Girls“, auch wenn ich mit deren Lebensentwürfen wenig gemeinsam habe, viel mehr anfangen.

YP: Woody Allen hat in „Annie Hall“ und „Manhattan“ nichts anderes gemacht, als über Leben und Liebe zu schwafeln. Bloß war Woody Allen Ende 30, Anfang 40 und hat sich seine Depression eingestanden. In Frances erkenne ich einen Charakter, der seine Depressionen NICHT zum Thema machtl. Das ist in gewisser Weise überaus charmant. Wie eben erst kleine Dinge und auf den ersten Blick unbedeutende Dinge das gesamte Leben umkrempeln können und es nicht immer irgendwelcher weltbewegenden Situationen bedarf.

PD: Na ja, das meine ich ja auch. Baumbach inszeniert den Film in dieser Art und Weise à la Woody Allen und à la Nouvelle Vague, da er schlicht an die nostalgische Erinnerung an diese Art von Filmen anknüpfen möchte.

YP: Ich liebe die Serie „Girls“, aber Hannah Horvath (Lena Dunham) ist eine privilegierte junge Frau. Sie hält sich zwar in diesem Café auf, aber arbeiten sieht man sie selten. Frances wiederum muss für ihre Miete arbeiten. Das ist in „Girls“ einfach zu nebensächlich, es erinnert mich manchmal zu sehr an „Sex and the City“. Niemand arbeitet. Oder nur nebensächlich. In „Frances Ha“ ist das schon ein Thema.

PD: Die Miete ist tatsächlich Thema, aber wie ich schon vorher kurz erwähnte. Frances spricht sehr viel darüber, dass sie arm ist und sich nicht einmal die Miete leisten kann. Dennoch sieht man sie so gut wie nie arbeiten und auf Teufel komm raus fliegt sie mal nach Paris. Sie mag nicht dem privilegierten Elternhaus von Hannah entstammen, aber in „Girls“ wird Hannah von ihren Eltern sehr deutlich darauf hingewiesen, dass sie die Tochter nicht länger durchfüttern können.

Woher Frances, obwohl sie ja kaum arbeitet, ihre finanziellen Reserven schöpft, bleibt völlig unklar.

YP: An den Lebensumständen, den unausgegorenen … Keine Wohnung, jobmäßig sehr schlecht unterwegs, ihre Beziehungen sind nebensächlich.

PD: Dass die Beziehungen nebensächlich sind, fand ich schön. Das Gespräch mit ihrem Freund und der Anschaffung zweier Katzen war herrlich. Das war toll gespielt und geschrieben.

YP: Weil sie sich wegen Paris so verschuldet hat, muss sie ihre Eltern um Geld bitten, zudem nimmt sie deshalb diesen furchtbaren Sommerjob an. Paris war eine Kurzschluss-Reaktion, die bittere Folgen hat. Und man sieht sie ständig arbeiten: Tanzen und Choreografieren.

PD: Die Details wie sie zu Geld kam, finde ich, liegen nicht so klar offen. Sie hat Gespräche mit ihren Eltern, die bleiben aber eher vage.

Man sieht sie übrigens nicht ständig arbeiten. Sondern zumeist tanzen. Erst als sie an ihrem alten College nicht mehr mittanzen darf, ist auch tatsächlich so etwas wie ein emotionaler Tiefpunkt zu spüren. Die Choreografie kommt ganz am Ende, wenn sie ihren Weg gefunden hat und die Erzählung zum Abschluss kommt.

YP: Sie unterrichtet junge Mädels beim Ballett, da sieht man sie öfter. Und Geld ist ständig Thema. In einer Tour. Dass sie nicht nach Tribeca ziehen kann, dass sie statt 1200 Dollar Miete nur 900 zahlt, dass sie eine Steuerrückzahlung bekommt, dass sie noch nie in Europa war, usw.

PD: …aber das sind Kleinigkeiten. Mich hat viel mehr gestört, wie Baumbach den Film inszenierte.

YP: Ok, die Inszenierung ist sicher gewöhnungsbedürftig, aber das fand ich dann wieder originell!

PD: Merkwürdigerweise empfand ich das nicht so. Das mag am Stil von Baumbach gelegen haben. Die Ereignisse zogen einfach an mir vorbei, ohne dass sie einen Eindruck hinterließen.
Originell fand ich das nicht.

YP: Gibt es etwas, was dir eigentlich gefallen hat am Film?

PD: Was mir gefiel war Greta Gerwig. So gewöhnungsbedürftig ich den Film fand, konnte ich keine Sekunde daran zweifeln, einer eindrucksvollen Performance zuzusehen. Dass ich ihren Charakter nicht toll fand (und jenen fast aller Nebenfiguren ganz und gar nicht), mindert in keiner Weise ihre darstellerische Leistung.

YP: Ich konnte keinen Charakter wirklich ausstehen, manche Gespräche haben bei mir ziemliches Unwohlsein verursacht, ich fühlte mich einerseits ertappt, andererseits mittendrinnen.

PD: Es fehlte jegliche Fallhöhe. In „Frances Ha“ sehen wir eine Frau die nach ihrem Weg sucht, ein wenig auf dem Weg schlingert und am Ende glücklich und zufrieden ankommt.

YP: Hm, interessant. Den Schluss, also mit Wohnung und einem Ziel vor Augen, fand ich dann auch eher: Jetzt beginnt das richtige Leben.

PD: Sie ist vor allem glücklich lächelnd im Büro zu sehen und wohnt ihrer Choreografie bei, zu der sie beglückwünscht wird. Da wirkt sie befreit und gelöst.

YP: Ja, aber nur weil sie sich mit ihrer Zukunft abgefunden hat, nicht weil das Alles jetzt so supertoll ist.

PD: Findest du? Sie hat ja auch kaum Initiative gezeigt, was ihre professionelle Karriere als Tänzerin angeht. Eben weil sie offenbar gar nicht sicher war, ob sie das will.

YP: Was sie will, ist Tänze choreografieren, das kommt in mehr als einem Gespräch heraus. Bloß verfolgt sie dieses Ziel aus Unzufriedenheit nicht. Wahrscheinlich auch, weil sie mit dem restlichen Leben überfordert ist.

PD: Sie will „auch“ choreografieren. In anderen Gesprächen klagt sie darüber, dass sie nicht in dem Bereich arbeitet, in dem sie arbeiten möchte und zwar als Tänzerin.

YP: Das Ende des Films zeigt dann den Beginn des restlichen Lebens von Frances Ha. Kein auflösendes Happy End.

Blue Jasmine

28 Freitag Feb 2014

Posted by filmimdialog in Filmdialoge

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

Alec Baldwin, Blue Jasmine, Bobby Canavale, Cate Blanchett, Sally Hawkins, Woody Allen

Cate Blanchett gilt für ihre Darstellung der Manhattan Upper-Class Lady Jasmine als große Oscar-Favoritin. Doch hat sie auch all das Lob verdient und was ist mit Sally Hawkins, die ebenfalls für den Oscar nominiert wurde? Ob Woody Allens „Blue Jasmine“ all das Lob verdient, oder doch nur ein gut gespielter Aufguss altbekannter Themen des New Yorkers ist, erörtern wir in unserem brandneuen Dialog.

Der folgende Dialog beinhaltet den einen oder anderen Spoiler.

PD: Du bezeichnest in deiner letterboxd-Kritik „Blue Jasmine“ als anti-feministisch. Ich verstehe diesen Einwand ehrlich gesagt nicht.

YP: Nur die Figur der Jasmine (Cate Blanchett), nicht den gesamten Film. Weil sie als Frauenfigur so rückständig ist, das es wehgetan hat. Obendrein ist sie so selbstbesessen, so heuchlerisch, so ichbezogen. Anti-feministisch in dem Sinne, dass es nur darum geht, einen Mann an die Angel zu kriegen. Damit auszusorgen.
Ihrer Schwester (Sally Hawkins), der es offensichtlich finanziell nicht so gut geht, hilft sie nicht, aber sie veranstaltet Charity-Abende für andere Menschen. Ich habe ihre Figur einfach nicht ertragen.

PD: Vollste Zustimmung, damit ist ihr Charakter gut beschrieben. Noch dazu ist sie jähzornig und scheinheilig, hochnäsig und labil. Darin sehe ich aber kein Problem.
Die Scheinheiligkeit, die auch ihr Ehemann Hal an den Tag legt, ist Muster der ganzen Erzählung. Ihre Wahrnehmung von der Welt ist so abgehoben, dass sie im Endeffekt ja nur noch mit sich selbst diskutieren kann.

YP: Genau. Sie bildet sich ihre eigene Welt, die nur für sie selber so zugänglich ist. Wobei Hal (Alec Baldwin) ja in gewisser Weise einen Charme an den Tag legt in seiner Rolle. Hal ist auch abgehoben, aber eben der Ganove mit dem Ponsi-Scheme.

Mit tat die von Sally Hawkins gespielte Schwester Ginger so leid, die offensichtlich so bodenständig und gefestigt ist, dann lässt sie sich von Jasmine, die eigentlich Jeanette heißt, aus der Bahn werfen. Der einzig zugängliche Charakter war Ginger.

PD: Interessant fand ich, dass Jasmine die Rückblenden erzählt und so auch ein wenig auswählt, was erzählt wird und was nicht. Es bleibt dem Zuseher überlassen, ob sie nun die typische Mafia-Braut war, die einfach auf die andere Seite sah, wenn ihr Mann kriminelle Geschäfte tätigte, oder ob sie wirklich so ahnungslos war, wie sie die Welt Glauben machen wollte.

Leid tat mir Ginger nicht. Mich haben sowohl die Geschichte von Jasmine und von Ginger interessiert und ich habe sie mit großem Interesse verfolgt. Dass sie sich von ihrer so Weltgewandt gebenden Schwester derart aus der Fassung bringen lässt, hat zum Charakter gepasst, aber hat in mir kein Mitleid ausgelöst. Eher war ich daran interessiert, wie sie sich aus der Zwickmühle (Beziehung mit Chili ja, oder nein) heraus windet.

YP: Ich muss zugeben, dass mir der Film jetzt nach der zweiten Sichtung eine Spur besser gefallen hat. Einfach deswegen, weil allesamt darin so gut spielen. So gut Cate Blanchetts Darstellung von Jasmine auch war, so wichtig war auch das reduzierte Spiel von Hawkins als Ginger. Alec Baldwin ist eigentlich ein- und derselbe Charakter wie in anderen Filmen von Allen, aber er hat sich damit gut hineingefügt.

PD: Hawkins gibt die perfekte „supporting“-Performance, da sie die Haupthandlung und die Hauptdarstellerin mit ihrem Spiel tatsächlich unterstützt. Sie ist dabei zurückhaltend und wirkt einfach echt, das war wirklich toll zu beobachten.

Cate Blanchett erinnerte mich in vielen Passagen sehr an Vivien Leigh in „A Streetcar Named Desire“. Generell finde ich, dass Jasmines Geschichte viel von der Geschichte von Blanche Dubois aus dem Tennessee Williams Stück hat.

Was mich etwas störte war, trotz der guten Darstellungen (auch Bobby Canavale als Chili gefiel mir), dass Allen ein wenig zu sehr in Klischees hängen blieb. Vor allem die Arbeiterklasse, in der sich Ginger bewegt, hatte mehr von den 1950er-Jahren, denn von der Gegenwart.

YP: Nichtsdestotrotz, für mich war der letzte gute Film von Woody Allen „Match Point“.

PD: „Match Point“ ist einer meiner liebsten Allen-Filme, aber auch „Vicky Cristina Barcelona“ und „Midnight in Paris“ waren gute Filme.

YP: Aber die New Yorker-Elite wird auch ziemlich Klischeebehaftet dargestellt. Es ist nicht so einseitig, würde ich sagen. Das wirkte zeitweise wie eine Farce auf mich, vor allem, was die von Jasmine geprägten Rückblenden betrifft. Insbesondere beide Male, wo sie Hal konfrontiert. Oder überhaupt schön inszenierte Szenen mit Hal und Gästen im Countryhouse, im Stadthaus am Pool usw.
Das ist wie aus einem Katalog und wirkt gerade deshalb so abstrakt.

PD: Die High Society lässt Allen sehr affektiert auftreten, aber da hatte ich eher das Gefühl, dass er mit einem boshaft-witzigem Blick auf diese Welt sieht und Jasmine sticht da mit ihrer manierierten Art heraus. Die Szenen mit Ginger und Chili in San Francisco hatten aber nichts Satirisches, die wirkten einfach ein wenig Klischeebehaftet.
Bobby Canavale spielt aber dabei sehr gut auf.

YP: Ganz im Gegenteil, die Szenen in San Francisco fand ich witziger als die in Manhattan.

PD: Ja, witziger, aber die Szenen in Manhattan hatten etwas Realistischeres, Beißenderes an sich.

YP: Das ist eben das Problem für mich, daran fand ich nichts Realistisches, weil es für mich so abgehoben war. Und das merkt man auch an der Figur von Jasmine, wo sie herkommt und wo sie hinwill.

PD: Es ist aber auch ihre Sicht der Dinge und für sie sind Ginger und ihre erster Mann Augie auch völlig deplatzierte Eindringlinge in ihre Welt. Dass sie dann von Hal auch noch übers Ohr gehauen werden, ist für sie nicht mehr als eine peinliche Unannehmlichkeit. Das fand ich sehr böse, während die Szenen in San Francisco sehr viel Witz hatten. Die Tragik folgt dann später und lässt Jasmines Weltsicht (sowohl jene von Manhattan als auch jene von San Francisco) völlig zusammenbrechen.

YP: Da ihr Zusammenbruch selbstausgelöst war, war es nichts Tragisches für mich. Sie hat sich da hineinmanövriert. Sie hat nicht gehandelt, war quasi Mittäterin und hat das bekommen, was unausweichlich war. Keine Spur vom Tragik da. Ich verstehe den Film als Komödie, wobei Jasmine natürlich dann ein Fehlkörper darin ist, aber dabei hat sich Allen schon was gedacht.

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